Mindset Monday – Verschlafen

Sleeping Beauty oder einfach nur blöd verschlafen?

Grundsätzlich ist ja meine innere Uhr mein natürlicher Wecker, aber zur Zeit passiert es mir immer wieder, dass ich verschlafe, richtig verschlafe. Nicht nur 10 Minuten, sondern eher 1 bis 2 oder sogar 3 Stunden!

Und das ohne Grund. Ich bin nicht um die Häuser gezogen, bin nicht später ins Bett, habe keinen Alkohol getrunken und krank bin ich auch nicht.

Jetzt werden einige sagen, naja, das braucht der Körper, Schönheitsschlaf. Mag ja sein, aber ich selbst kann mich gar nicht damit abfinden, denn für mich heißt verschlafen, dass ich wertvolle Zeit verloren habe.

Und nicht nur das, ich bin dann auch sofort komplett aus dem Trott, kann meine Alltagsrituale nicht durchführen, weil es mir ja hinten und vorne an Zeit mangelt. Und das wiederum löst dann schlechte Laune bei mir aus.

Normalerweise gehen meine Augen, egal ob Montag, Dienstag oder Sonntag, zwischen 5 und 6 Uhr morgens auf. Unter der Woche stehe ich gleich auf, am Wochenende bleibe ich noch etwas liegen, manchmal schlafe ich noch ein Stündchen, aber die innere Uhr ist einfach auf: „nur der frühe Vogel fängt den Wurm“ gepolt.

Und ich auch, ich möchte immer das Maximum aus meinem Tag herausholen. Ich habe morgens mehr Energie, bin schneller, ideenreicher und sofort nach dem Aufstehen gesprächig und gut gelaunt. Der Albtraum für meinen Mann und alle, die Bett und Wohnung mit mir teilen.

Ich liebe das frühmorgendliche Alleinesein, wenn kein Telefon klingelt, keine kleinen und großen Aufgaben erledigt werden wollen. Langsam und für mich in den Tag starten mit klaren Gedanken. Mich mit Zielen und Plänen vorbereiten auf das, was der Tag bringen wird.

Ich habe immer Pläne, für jeden Tag, auch wenn ich mir keine Listen schreibe, aber in meinem Kopf ist mein Tagesablauf schon mehr oder weniger vorgeschrieben. Und ich habe Rituale, die meinen Alltag strukturieren.

Tja, und wenn da eine Stunde fehlt, passt gar nichts mehr und es fällt mir unheimlich schwer in einen Rhythmus reinzukommen. Der Tag ist einfach gelaufen, die ansonsten von Natur aus gegebene Selbstdisziplin ist dahin… Bloß nicht ansprechen.

Und an so einem Tag kann ich Euch auch nicht kommentieren mit fantastisch, prima und bravo, denn es ist heute einfach nichts so!

Jetzt höre ich Euch schon, das bei meinem Mindset! Ja, ich habe eine Achillesferse,  ich, die immer predigt, in jeder Situation noch das Gute und Schöne zu finden und zu sehen. Aber ich arbeite daran, das Wichtigste ist, an solchen Tagen gut zu mir selbst zu sein, um auch diese Tage glücklich und dankbar beenden zu können:

  • ich sage mir, dass ich nicht alles schaffen muss, was ich mir vorgenommen habe
  • ich teile meinen Tag neu ein, mit mehr Zeit für mich
  • ich ziehe etwas an, was mir Halt und Sicherheit gibt, Lieblingsklamotten in Lieblingsfarben
  • kein Junk-Food, gerade jetzt
  • viel trinken, mache ich sowieso zu wenig
  • Spazierengehen

Das schaffe ich aber nicht immer, denn mit den ersten beiden Punkten tue ich mir wirklich noch schwer, gerade an so einem Tag, der gefühlt aus den Fugen geraten ist und die Zeit ja durchs Verschlafen weniger als mehr geworden ist.

Aber morgen ist ein neuer Tag und dann wird meine innere Uhr hoffentlich wieder im Takt sein.

Wozu gehört Ihr, zum Team Lerche oder Eule? Und kennt Ihr das Gefühl, Zeit verloren zu haben? Ich freue mich auf Eure Erfahrungen.

18 Comments

  1. Sigi, du sprichst mir sowas von aus der Seele, ich bin auch der totale Morgenmensch und wenn ich zu lange schlafe, kommen bei mir ähnliche Gefühle hoch. Zum Glück haben wir momentan einen automatischen 2 jährigen Wecker haha, aber da startet der Tag dann auch eher hektisch als ruhig und morgens nicht ausgiebig Zeit für mich zu haben fehlt mir total. Schön wenn man nicht alleine ist!

    • Liebe Julia, Deinen Wecker könnte ich gerade gut brauchen. Aber ich hoffe, dass sich das mit dem von alleine Aufwachen bei mir wieder einpendelt. Ich finde es auch immer wieder schön Parallelen zu entdecken. Dir und Deinem süßen Wecker eine schöne Woche.
      LG
      Sigi

  2. Liebe Sigi,
    Ich glaube in der Tat, dass dein Körper sich etwas Ruhe holen möchte. Denn so, wie du dich beschreibst, nimmst oder ist im Rest des Tages auch keine Zeit dafür. Ich fände schlaflose Nächte viel schlimmer.

    Tja, welches Team bin ich? Auf jeden Fall Team Schlaf. Alles vor sechs Uhr aufstehen empfinde ich als Qual. Ich gehe unter der Woche ‚vernünftig‘ ins Bett, wenn ich weiß, dass ich früh raus muss.
    Kann aber auch lange aufbleiben, ist mir der Schlaf am nächsten Morgen gewiss. Aber ich brauchte und mochte schon immer viel Schlaf.
    Trotzdem ist es so, dass ich, wenn ich wach bin sofort voll da bin. Frag mal meinen Mann 😂
    Arrangiere dich mit dir und deinem später Wachwerden. Das ist vielleicht leicht gesagt, aber du wirst das hinbekommen, da bin ich sicher.
    Dann hast du eine veränderte Routine und findest das vielleicht auch schön,. Oder bestimmt.
    Ich wünsche dir eine schöne Woche
    Ein Drückerle
    Nicole

    • Das hast Du superschön und durchdacht geschrieben liebe Nicole, aber ich denke, ich werde es wahrscheinlich so handhaben, dass sich der Schlaf mit meinen Wünschen arrangieren muss. Außerdem wird es ja bald früh heller und da gehen meine Augen auf jeden Fall auf. Und wenn nicht, muss ich wirklich neue Routinen und ein neues Zeitmanagement finden.
      LG und ein Bussi
      Sigi

  3. Guten Morgen Sigrid,
    ich bin eine super Nachteule und entsprechend gemütlich am Morgen.
    Der einzige Grund, warum Home Office für mich echt gut ist….

    Aber das Gefühl Zeit zu verlieren stellt sich bei mir nicht dadurch ein, dass mal lange schlafe, sondern macht sich allgemein am Alter und der Lebenssituation bemerkbar. Ich denke eher: 53…ist es dieses Leben, dass ich will, oder sollte ich meine verbleibenden fitten Jahre für etwas ganz anderes nutzen?!

    Egal wie…die Arbeit verlangt immer ihren (zeitlichen) Tribut. Also dann. Schöne Woche.

    • Dieser Aspekt kommt zu meinem ganzen Zeitmanagement noch dazu liebe Nicole, wenn ich da noch drüber nachdenke verfalle ich wahrscheinlich gleich in Panik… Aber im Ernst, wie man seine Zeit nutzt oder nicht, muss jeder für sich entscheiden, und wenn es für den Einen den ganzen Tag im Bett liegen ist. Am Ende des Tages sollte man glücklich und zufrieden sein, so wie man den Tag (und vielleicht auch mit wem) verbracht hat.
      Ich schicke Dir ganz liebe Grüße und eine Umarmung
      Sigi

  4. Ich sehe das genauso wie du. Wenn ich zu lange schlafen würde, habe ich das Gefühl meine Zeit vergeudet zu haben. Außerdem, ich finde die Zeit bis Mittag am schönsten, danach rennt die Zeit nur. Schöne Woche liebe Sigrid!

    • Mir geht es ganz genauso liebe Mira, am Nachmittag rennt die Zeit und schwuppdiwupp ist es dunkel und Abend. Hab auch eine schöne Woche.
      Ganz liebe Grüße
      Sigrid

  5. Immer und überall das Maximum rausholen wollen / müssen klingt in meinen Ohren nach Druck und Stress. Ich möchte auch nicht stets durchgetaktet leben und ein schlechtes Gewissen haben bzw. damit hadern, wenn ich die neuste Yoga-Einheit mal nicht geschafft habe oder der Tag etwas später beginnt. Wenn nicht gerade feste Termine anstehen, ist es mein größter Genuss, in den Tag hinzuleben und Dinge in meinem Rhythmus zu tun (oder auch zu lassen).

    Ok, eine Aufstehzeit zwischen 5 und 6 Uhr ist für mich sowieso unvorstellbar grausam, und seit einigen Jahren bin ich für jede Stunde zusätzlichen Schlaf dankbar. Das mit dem Durchschlafen ist ja ab Ende 40 nicht mehr so einfach …

    Sich übers Verschlafen den ganzen Tag zu ärgern, wäre in meinen Augen kontraproduktiv. Vieles läuft mir nicht weg, und meinen Seelenfrieden bereichert es mehr, wenn ich ausgeschlafen und ohne Druck durch meinen Tag gehe.

    Danke für den Gedankenaustausch hier in Deinem Blog.

    • Das hört sich richtig ausgeglichen an liebe Cora, so weit bin ich noch nicht. Grundsätzlich bin ich positiv aufgeladen und immer sehr entspannt, aber was das Zeitmanagement angeht, habe ich noch einiges an Nachholbedarf. Selbst im Urlaub bin ich wohl für so manch anderen Menschen Stress pur. Ich muss tatsächlich irgendwohin fahren, wo ich schon war, um entspannen zu können, ansonsten wird auch da der Tag durchgetaktet, denn es gibt ja viel zu entdecken. Das hört sich jetzt schlimmer an als ich bin. Es gibt hier auch Gammelsonntage, wo ich den ganzen Tag im Schlafanzug vom Sessel aufs Sofa wechsele und zurück oder viele andere Chillmomente.
      Herzlichen Dank für Deinen Kommentar und Deinen Besuch.
      Viele Grüße
      Sigrid

  6. Liebe Sigi, ich freue mich über diese Rubrik „Mindful Monday“ und dass ich dadurch immer mit schönen Gedanken von dir in die Woche starten kann. So ist es auch heute mit diesem Beitrag und ich bewundere dich, dass du morgens voller Elan aus dem Bett steigst und vor allem dabei auch noch gesprächig bist. Da bin ich wohl eher auf der Seite deines Gatten – ich bin eindeutig der Typ Eule, denn die Morgenstunde und ich sind bisher keine Freunde geworden und das obwohl ich viele Jahre lang zwischen 5:30 und 6:00 zu arbeiten begonnen habe. Doch auch nach über zehn Jahren hat sich hier kein Gewöhnungseffekt eingestellt – ich werde wohl kein Morgenmensch und mag es in der Früh gerne ganz ruhig und friedlich. Für mich ist es schon ein wenig Urlaubsfeeeling, wenn ich am Wochenende zu einer beliebigen Zeit aufstehen kann. Ich möchte auch meinen Tag optimal nutzen, aber meistens sind für mich die Morgenstunden eher für die Routinearbeiten geeignet und zu späteren Zeitpunkten kann ich kreativer und konzentrierter arbeiten, sodass mir eine Stunde am Morgen nicht so sehr fehlt, weil ich dies ja hinten anhängen kann 😉
    Hab eine ganz wunderbare Woche und alles, alles Liebe Gesa

    • Ja liebe Gesa, hinten anhängen kann ich nichts. Denn wenn man immer so früh aufsteht, ist man abends platt, ich zumindest. Vor vielen Jahren war ich abends noch nicht einmal in der Lage den Abendbrottisch abzuräumen. Das ist jetzt besser. Und jeder muss sich seine Zeit so einteilen, wie es für ihn am besten ist. Mein Mann und ich hatten eine Zeit, da ging er ins Bett als ich aufgestanden bin und nein, er hat nicht Schicht gearbeitet, er hat mit einem Freund hier im Haus XBox oder irgendsowas gezockt.
      Ich stelle es mir schwierig vor, wenn man eine Eule ist und vor 6 Uhr zum Arbeiten anfangen will/muss. Das ist dann schon fast eine Strafe, oder? Aber schön für Dich, dass Du das Ausschlafen an den Wochenende genießen kannst.
      Ich freue mich außerdem sehr, dass Du meinen „Mindful Monday“ so gerne magst. Das spornt mich an und ich habe noch so viele Gedanken im Kopf, die ich dort nach und nach los werden möchte.
      Ich wünsche Dir auch alles liebe und eine wunderschöne Woche
      Sigi

  7. Liebe Sigi,

    ich gehöre zu den Eulen und Menschen, die morgens von 6 Uhr aufwachen, aus dem Bett springen und dann auch noch mit mir reden wollen, sind mir ein Gräuel! Selbst meine Kinder wussten, dass man meinen Aussagen vor 9 Uhr morgens nicht trauen darf 😉
    Dafür schaffe ich es aber durchaus, nachts um 23 Uhr noch einen Rock zuzuschneiden!

    So verschieden sind die Menschen.

    Also mach Dir nichts draus, wenn Du meinst, der Tag läuft Dir davon.
    Versuche einfach nur das Allerwichtigste zu erledigen!
    Liebe Grüße
    Erika

    • In dem Punkt sind wir dann mal grundverschieden liebe Erika, aber wäre ja auch blöd, wenn jeder gleich ticken würde. Vielleicht weiß mein Körper einfach besser, dass ich nicht alles schaffen muss, was ich mir vornehme, nur der Kopf muss noch mitmachen.
      Liebe Grüße
      Sigi

  8. Oh je, aufstehen zwischen 5 und 6, das ist nicht meins. Meine Zeit ist zwischen 7 und 7.30 Uhr. Später darf es nicht werden, sonst ist ja fast der Vormittag vorbei. Gefrühstückt werden muss auch noch und dann komme ich nicht mehr in Gang. Also fast wie bei dir. 😉
    Liebe Grüße
    Gudrun

    • Guten Morgen liebe Gudrun,
      da sind wir uns dann einig. Du hast auch Deinen Rhythmus, auch wenn der erst später durchstartet. Vielen Dank für Deinen Kommentar und hab‘ eine schöne Woche.
      Herzliche Grüße
      Sigrid

  9. Hi Sigi,
    ich bin auch eher Team Lerche, das hat sich bei mir in den letzten Jahren sehr gewandelt. Als Teenie bin ich nie vor 11 aufgestanden, hatte aber auch nicht das Gefühl, dass ich viel verpassen würde (natürlich spreche ich von den Wochenenden :D). Mittlerweile stehe ich auch am WE zwischen 7 und 8 auf, bin dann aber auch hellwach (gehe aber auch nie spät ins Bett). So mag es ich es am liebsten und so fühlt es sich auch gut an. Unter der Woche steht ich um 5 Uhr auf, bin dementsprechend früh im Büro (oder im Home Office – da schlafe ich etwas länger…) und finde es einfach befriedigender, schon den frühen Wurm zu fangen 🙂
    Liebe Grüße!

    • Ich sag’s ja immer, Du könntest meine Insta-Tochter sein, in so vielen Dingen. Dann fange morgen den frühen Wurm und hab eine gute Woche liebe Vanessa.
      Herzliche Grüße
      Sigi

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