Einfache Rituale, die leicht umzusetzen sind

und mit Sicherheit ein Stück weit glücklich machen!

Vor ein paar Wochen habe ich einen Artikel über „Rituale im Alltag“ veröffentlicht. Das hier ist sozusagen eine Art „Fortsetzung“. Kleine Rituale, die jeder leicht durchführen kann, die uns ein bisschen vom Alltag rausnehmen und vielleicht auch glücklich machen.
Glück empfindet jeder anders, für jeden machen andere Dinge Glück aus, aber nach Glück streben, das macht (fast) jeder. Wie jeder selbst entscheidet, was für ihn Glück ausmacht, so muss auch jeder selbst den Weg zum persönlichen Glück herausfinden. Mehr Erfolg, mehr Geld, mehr Statussymbole, ist das Glück? Für den Einen oder Anderen vielleicht. Für mich nicht unbedingt, denn hat man eines dieser Ziele oder Wünsche erreicht, erlebt man oft nur einen kurzen Glücksmoment, aber dann will man am Ende nur noch mehr und  mehr und mehr. Und alles fängt wieder von vorne an.

Mein persönliches Glück ist mitunter auch mal materiell, ab und an gibt es Dinge, die ich unbedingt haben möchte, die mir nicht mehr aus dem Kopf gehen, aber wenn ich mir so etwas dann gönne, ist es etwas, was mich sehr lange begleitet, was mich glücklich macht, wenn ich es anschaue und traurig, wenn ich es verliere oder es kaputt geht. Aber nicht nur, in meinem Leben gibt es viele andere Dinge, die mich glücklich machen.
Und noch mal aufs Materielle zurückzukommen, für was arbeiten wir, wenn wir unser Geld nicht ausgeben? Aber jetzt will ich nicht länger auf dem Geld rumreiten, denn letztendlich bestimmen wir jeder selbst über unser Geld und unser Glück. Für den Einen ist es das Auto oder der Urlaub, für den Anderen ist Glück, selbstbestimmt und im Gleichgewicht mit den eigenen sozialen Bedürfnissen zu leben. Das heißt für mich, jeden einzelnen Moment zu zu leben, und das ganz bewusst, mit allen Höhen und Tiefen. Denn nur wer auch einmal unglücklich ist oder Pech hat, weiß was Glück ist und lernt es zu schätzen.

Doch jeden einzelnen Moment tatsächlich bewusst zu leben, das gelingt nur durch Achtsamkeit. Und in unserem Alltag geht die Achtsamkeit durch Stress, Hektik, Achtlosigkeit oft unter und viele Glücksmomente ziehen vorbei, ohne dass wir sie bemerken. Wenn wir mit offenen Augen, wachem Geist, aufgeschlossenem Wesen durch den Tag und das Leben gehen und dabei Menschen, Situationen, Momenten und Genüssen achtsam begegnen stellen sich schnell Glückssituationen ein, die wir erkennen und auf unserem Glückskonto abspeichern können.

Ich habe für Euch mal ein paar Rituale zusammengestellt, die mit der Zeit helfen achtsamer zu werden und dadurch glücklicher und zufriedener, in erster Linie mit sich selbst.

Ja, und Selbstliebe ist dann ja wieder der Schlüssel zu einem erfüllten Leben und nur wer sich selbst liebt, kann auch jemanden anderen lieben. Aber das mit der Selbstliebe, sowieso gerade überall ein Trendthema, ist dann irgendwann ein Artikel für sich.

Aber jetzt zu den Ritualen, die, zumindest mich, glücklich machen:

Starte achtsam in Deinen Tag

Wer achtsam in den Tag startet, gibt dem Tag eigentlich jede Chance ein guter zu werden. Denn unsere Tagesform und auch unser Glückskonto hängen schon viel davon ab, wie wir unseren Tag beginnen. Also: nach dem Auswachen bewusst lächeln, die Gedanken, Plichten, Erledigungen zum Tag erst mal ausschalten und die Kleinigkeiten genießen, die sich gerade anbieten, z.B. den Sonnenaufgang durch die Vorhänge beobachten, die Vögel zwitschern hören oder im Winter den Schneeräumer hören und sich freuen, dass es geschneit hat und sich klar machen, dass jeder neue Tag ein Geschenk ist.

Raus an die frische Luft

Hat man sich aus dem Bett gerappelt, dann heißt es erst einmal frische Luft schnappen, und tatsächlich egal ob es stürmt oder schneit, brausig kalt ist oder die Sonne scheint, ich reiße erst mal die Balkontüren auf und atme ein paar Mal tief ein und wieder aus. Das macht frisch und zaubert mir ein Lächeln auf die Lippen. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass es Mega Morgenmuffel gibt, die das nicht können, dann schnappt Eure frische Luft doch in der Mittagspause oder am Abend mit dem Partner bei einer Runde um den Häuserblock. Bei einer kleinen Runde kann man den Alltag auch noch so schön loslassen…

Inne halten

Jeder redet von Stress, im Job, im Alltag, sogar in der Freizeit. Knapp am Burnout vorbeigerauscht. Wieder nicht „Nein“ sagen können. Warum das Alles? Wissen wir eigentlich nicht, wie wichtig unsere Gesundheit ist und wir selbst sind? Müssen wir erst krank werden oder ein Seminar über Stressmanagement besuchen? Ist das noch Glück? Sich selbst gutes tun und glücklich machen, heißt doch auch bewusst auf die Signale des Körpers zu achten, Pausen einzulegen, wann immer nötig, es braucht ja auch nur ein kurzes Innehalten sein, hört in Euch rein, fragt Euch: geht es mir gut?

Atmet bewusst ein paar tiefe lange Atemzüge ein und genauso wieder aus, beobachtet die Wolken dabei, den Regen, eine Pflanze, die sich im Wind wiegt, kommt zu Euch, schaltet einen Moment ab, schiebt die Gedanken, die kommen weg, sagt Ihnen: jetzt nicht, ich komme später auf Euch zurück. Kommt zurück ins Gleichgewicht. Gönnt Euch die kleinen Erholungsphasen zwischendurch, sie brauchen auch nur 2 bis 5 Minuten dauern. Aber bald schon wird sich Harmonie und Ausgeglichenheit einstellen, was wiederum bewirkt, dass wir uns glücklich fühlen und mit neuer Energie unsere Aufgaben erledigen werden. Es gibt natürlich auch positiven Stress, aber das ist dann wieder ein anderes Thema…

Lasst los

Es gibt Dinge, Erfahrungen, Beziehungen, Gedanken, Enttäuschungen, Verletzungen und Gefühle in unserem Leben, die negativ, aufreibend oder unangenehm sind, die uns belasten oder lähmen. Wir wissen, wir müssen oder sollten loslassen, doch wir schaffen es nicht, wir halten daran fest. Loslassen ist sehr schwierig und ein Thema für sich. Trotzdem möchte ich Euch ein paar Befreiungs-Rituale nennen, die ich selbst nutze, und die mir zumindest helfen ein Stück weit loszulassen und Negatives in Freiheit umzuwandeln.

Ein Ritual ist, das Negative, Schlechte, das was ich loslassen will auf einen Zettel zu schreiben und dann je nach Laune oder Grad des Energieräubers, den Zettel nur zerknülle, den Zettel in lauter kleine Fetzen reiße und wegschmeiße oder sogar verbrenne. Das Problem oder Gefühl wird auf jeden Fall leichter.

Rausschreien ist auch ein gutes Ritual, wer es nicht zu Hause machen will, setzt sich ins Auto und fährt eine Runde, da hört einen keiner.

Und auf ein Kissen einschlagen hilft auch. Und wenn es uns leichter um’s Herz wird, werden wir auch glücklicher sein.

Hilft immer

Jetzt kommt mein „Hilft-immer“-Ritual. Zumindest bei mir. Und zwar: etwas Besonderes planen. Allein wenn ich das schon hier aufschreibe, zieht es mir die Mundwinkel zu einem Lächeln nach oben. Vorfreude ist für mich einer der schönsten Glücksbringer überhaupt. Ich könnte Tage damit verbringen, etwas Schönes zu planen und es muss gar nichts Großes sein. Heute Abend ein Picknick im Wohnzimmer, am Donnerstag ins Kino und am Sonntag ein Ausflug in die Natur. Ihr seid eher spontan? Dann probiert’s trotzdem aus, sich auf etwas zu freuen, lässt das Glückslevel steigen.

Glücksmomente sammeln

Ja, und damit ich nicht vergesse, dass ich jedes Jahr ganz viele tolle Erlebnisse und Glücksmomente hatte, sammele ich meine besonderen Erlebnisse, ich schreibe jedes auf einen Zettel und sammel die Zettel in einem Weckglas. Und da kommt übers Jahr ganz schön was zusammen. Natürlich habe ich in Blog- und Instagramzeiten auch Fotos von den besonderen Erlebnissen, aber nicht jeder besondere Glücksmoment wird mit einem Foto dokumentiert.

Es ist doch auch ein toller Glücksmoment, wenn jemand einem ganz unverhofft etwas Liebes sagt oder ein besonderes Kompliment macht. Bewusst aufgeschrieben, mit ein paar Anmerkungen vielleicht, und am Ende des Jahres noch einmal durchschauen und sich erinnern, dann kann man mit Sicherheit sagen: „Was hatte ich doch für ein tolles Jahr“, auch wenn der ein oder andere schlechte Tag dabei war. Und die muss es auch geben, denn sonst wissen wir die guten Tage doch gar nicht zu schätzen!

Partner Rituale sind wichtig

Ein sehr schönes Partner Ritual, das mich immer glücklich macht und erdet, ist: Zeit schenken oder geschenkt bekommen.

Schenkt Eurem Partner bewusst 5 ganz aufmerksame Minuten, z.B. mit zuhören ohne zu unterbrechen, eine kleine Massage oder ein Spiel zusammen spielen. Und dann lasst Euch umgedreht von Eurem Partner diese 5 Minuten schenken. Und wenn Ihr meint, was will ich mit so läppischen 5 Minuten, dann überlegt, wann Ihr das letzte Mal intensiv und bewusst für Euren Partner da wart, ohne Instagram, Facebook, telefonieren, Fernseher usw. Ich persönlich genieße ungeteilte Aufmerksamkeit sehr, ein Highlight auf meinem Glückskonto. Und manchmal werden aus den 5 Minuten spontan ein viel, viel längerer Zeitraum und wir stellen hinterher fest, wir haben nichts anderes versäumt!

Dankbarkeit

Auch Dankbarkeit ist ein Schlüssel zum Glück. Zeige anderen Menschen Deine Dankbarkeit, durch kleine Gesten, Lächeln oder Worte. Was Du ausstrahlst bekommst Du auch zurück. Mach Dir auch bewusst, wofür Du dankbar bist: für alles was Du bist und was Du hast. Und langfristig ist Dankbarkeit nicht nur ein Glücklichmacher, sondern hilft uns positive Erfahrungen und Erlebnisse mehr zu genießen und leichter mit negativen Gefühlen wie Angst, Eifersucht oder Ärger umzugehen und diese abzuwehren.

Zeit mit Dir allein

Wir sind den ganzen Tag vollgepackt mit Terminen, rennen hierhin, dorthin, haben Meetings, Verabredungen und Freizeitstress. Und haben wir mal nichts vor, geraten wir in Panik, nehmen unser Smartphone und verabreden uns oder tippen stundenlang darauf herum. Warum? Sind wir einsam? Oder können wir einfach nicht mehr alleine sein, uns selbst aushalten? Es gibt einen großen Unterschied zwischen Einsamkeit und alleine sein. Verbringe jeden Tag Zeit mit Dir selbst, ohne Handy, Computer oder Fernseher, nur mit Dir, lass Dich darauf ein, einmal täglich 15 Minuten nichts zu tun, und schau mal, was passiert…

Sorgen vor der Schlafzimmertür ablegen

Wenn wir dann ins Bett gehen, sollen wir unbedingt die Sachen, die uns beschäftigen, bewusst vor der Schlafzimmertür ablegen und für den nächsten Tag einplanen, damit sie unsere Nachtruhe nicht stören. Im Moment können wir an den To-Dos, Sorgen und Problemen sowieso nichts ändern, denn jetzt ist Schlafenszeit. Klar klingt das albern, die Gedanken vor der Tür abzulegen. Aber wenn man ein Ritual daraus macht, kann es gelingen. Ganz einfach könnt Ihr dazu vor dem Schlafzimmer einen Satz aufsagen: „Liebe Sorgen und Probleme, ihr kommt nicht mit ins Schlafzimmer. Ihr müsst draußen bleiben, um Euch kümmere ich mich morgen.“ Lasst keine unnötigen Gedanken zu, schiebt diese weg, setzt positive Intentionen für den nächsten Tag, was Ihr alles schaffen könnt oder dass es ein toller Tag werden wird.

Damit erreicht man ein gutes Gefühl beim Zubettgehen und steht am nächsten Tag motiviert auf. Meine Variante, die Sorgen vor dem Schlafzimmer zu lassen, ist vor dem Schlafen gehen eine Liste zu schreiben. Hier schreibe ich auf was ich am nächsten Tag alles machen muss, was auf einen anderen Tag gelegt werden kann und welche Gedanken mich beschäftigen, mit welchen ich mich am nächsten Tag auseinander setzen werde. Eine weitere Möglichkeit ist, ein Kästchen mit Deckel vors Schlafzimmer zu stellen, symbolisch den Deckel heben und die Sorgen etc. hineinlegen und Deckel schließen.

Wofür bist Du heute dankbar?

Die letzte Übung kann man auch gut im Bett machen. Ruft Euch drei bis fünf Sachen ins Gedächtnis, für die Ihr heute dankbar seid.

Nehmt bewusst wahr wie Euer Tag verlaufen ist, erinnert Euch an an die wunderbaren Kleinigkeiten und Momente, die Ihr gesehen oder erlebt habt und erlebt die Momente noch einmal. Natürlich ist nicht jeder Tag gut, aber mit Sicherheit gibt es auch an schlechten Tagen etwas Gutes, wie z.B. die Sonnenstrahlen, Euer gemütliches Zuhause oder das Lächeln eines Fremden. Alternativ könnt Ihr die Dinge, für die Ihr dankbar seid auch aufschreiben. Schreiben hat zusätzlich noch etwas Befreiendes an sich. Aber egal ob gedacht, laut aufgesagt oder aufgeschrieben, sich in Dankbarkeit üben, verhilft zu mehr Zufriedenheit und besserem Schlaf.

Sicher werden nicht alle Übungen und Rituale beim ersten Mal klappen, aber mit ständiger Wiederholung und Übung funktioniert es nach und nach immer besser, und auf keinen Fall soll ein Ritual in Zwang ausarten, denn dann ist es keines mehr bzw. nicht das Richtige. Entscheidend ist letztendlich immer, dass sich das Ritual für Euch gut anfühlt und Euer Glückskonto ein bisschen auffüllt.

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