Valencia Diary 

Home away from home – Mein Urlaubsdomizil.

Wie und wo wohnt man, wenn man noch nie alleine Urlaub gemacht hat? Hotel all-inclusive? Wäre wohl die einfachste Möglichkeit, aber nicht mein Ding und auch keine Challenge. Ich entschied mich im April und auch jetzt für eine Wohnung.

Doch Valencia ist groß, in welchem Stadtteil sollte ich suchen? Dieses Mal war es klar. Wieder im barrio El Cabanyal, da war ich ja auch im April schon einmal. Doch wie kam es dazu? Vor ziemlich genau zwei Jahren ist Julia, Freundin, Traurednerin, Englisch-, Spanisch-, Französischlehrerin, mit ihrer Familie hierhin ausgewandert. Und sie meinte, wenn Valencia, dann El Cabanyal, da wohnen sie, Dominik und Ben auch.

Und ich dachte mir, klar, dann suche ich mir dort etwas. Und dann fing der Stress an. Zu finden gab es genug, auch vieles was mir preislich taugte, auch schönes, aber, die meisten Wohnungen waren im Erdgeschoß und hinter der Tür kein Vorraum, kein Flur, gleich die Wohnung, also auch das Bett. Vor der Haustür meistens ein Gitter und ich stellte mir vor, wenn da nachts jemand nur das Gitter berührte und ich Geräusche hörte, ich würde tausend Tode sterben oder mich bei Julia und Dominik im Gräbele (Bettritze) wiederfinden.

Das mit den Wohnungen liegt daran, dass El Cabanyal das alte Fischerviertel ist, die Häuser meist nur zweigeschossig, außerdem nicht in die Breite gebaut, sondern nach hinten. Die Häuser sind alle mehr oder weniger wie ein Schlauch. Und daraus resultiert, eine Wohnung unten und eine oben. Ferienwohnungen oft unten.

Ich fand eine im ersten Stock und fühlte mich in der Wohnung und im Viertel total wohl.

Hier ein paar Impressionen für euch von meiner Wohnung im April.

Dieses Mal bin ich ja noch während der Saison unterwegs, da war es schwieriger für meine Ansprüche und mein Budget etwas zu finden. Aber am Ende hat es dann doch geklappt, mit einer sehr hübschen Erdgeschoßwohnung im hinteren Teil eines größeren Hauses. Also mein Bett steht nicht an der Straße und ich habe auch kein Gitter vor der Haustür. Aber vielleicht bin ich beim nächsten Mal noch mutiger.

Meine neue Wohnung ist sehr modern, großzügig für eine Person, mit offenem Schlafzimmer und einem wunderschönen Innenhof ganz für mich alleine. Fun Fact: in diesem Patio steht ein abgedecktes Teil und ich freute mich, dachte ein Grill, kann ich mir im mercado Fisch kaufen. Bei näherer Inspektion, stellte ich fest, es ist eine Waschmaschine. Das sieht man hier häufiger auf Balkonen: Kühlschränke und Waschmaschinen.

Diese Ferienwohnung ist vom Schnitt nicht wie eine typische El Cabanyal – Wohnung, da wie schon gesagt, das Haus größer ist. Was mir das letzte und auch dieses Mal aber aufgefallen ist, die Wohnungen sind alle sehr dunkel, liegt natürlich an der Hitze im Sommer hier, überhaupt in den südlichen Ländern. Draußen hat es 30 Grad, drinnen muss man den ganzen Tag Licht anschalten. Licht macht ja wirklich viel aus, zum einen fürs Gemüt, zum anderen für die Stimmung in einer Wohnung.

Das fällt mir in südlichen Ländern immer wieder auf, die haben als Beleuchtung oft Flutlicht. Ist hier auch so. Ich sitze jetzt hier um halb acht morgens mit Stehlampe an im Wohnzimmer und damit es am Küchentisch nicht so dunkel ist, habe ich im Bad Licht an und die Tür etwas offen, damit ich Licht habe, aber nicht das grelle Deckenlicht anmachen muss. Und hier mit meinem Patio (alle Fenster gehen dahin) sehe ich auch gar nicht, wann es anfängt hell zu werden. Die Mauern sind so hoch, dass erst spät Licht darüber fällt.

Meinen ersten Tag gestern verbrachte ich mit auspacken, Wohnung inspizieren, frühstücken gehen, einkaufen, Julia auf einen Kaffee bzw. Golden Latte treffen, durchs Viertel schlendern und ein bisschen arbeiten. Ja, arbeiten, das ist hier nicht nur Urlaub für mich, ich probiere hier auch workation bzw. probiere mich als „digital nomad“ aus.

Meine Frühstücksempfehlung: Lindala Restobar, Calle d’Ernest Anastasio, 46, Valencia El Cabanyal. Das hübsche Lokal mit großem, sehr schön dekoriertem Innenhof, bietet ein Desayuno für 8 € (Stand: September 2025) an, dies enthält ein Heißgetränk, ein Joghurt mit Granola, wahlweise Croissant oder verschieden belegte Tostadas und einen Orangensaft.

Für Sightseeing oder größere Aktivitäten war ich mit nur 4 Stunden Schlaf zu kaputt, mich zog es dann gegen Abend an den Strand und zum Essen in die Bodega Anyora.
Bodega Anyora, Calle d’En Vincent Gallart, 15, Poblats Marítims, Valencia

Am Strand war ich an der Playa de las Arenas, was sonst nicht meine erste Wahl ist, aber mir ist ein Missgeschick passiert, ich habe mein Handyladegerät in Deutschland vergessen und zwei Wochen Powerbank und Handy über den Laptop laden muss nicht sein. Also machte ich mich auf den Weg ein Ladekabel zu kaufen und bin fündig geworden. Bei Ale-Hop, das ist eine Institution hier, für alles was man nicht braucht, aber manchmal eben doch!  Stylisch, oder?

Bis morgen bei meinem Valencia Diary.

Schreibe einen Kommentar

Pin It