Mindset Monday
Kreativität
Eines meiner Lieblingsthemen ist Fotografie – und heute im Mindset Monday geht es um Kreativität. Genauer gesagt um Kreativität in der Fotografie und etwas, das ihr hier seht: in der Videographie.
Letzte Woche durfte ich mit Andi Groh dieses kurze Video „RUN“ drehen, das am Ende irgendwo zwischen mega kurzem Kurzfilm und künstlerischer Videoproduktion gelandet ist. Kein großes Set, kein klassisches Inszenieren, nicht wirklich etwas abgesprochen – einfach er, seine Kamera, ich, die Location, die Szenen und der Moment.
Was das Video für mich besonders macht: Es ist nicht einfach nur witzige Unterhaltung, wie ein typisches Instagram-Reel, das man schnell anschaut und weiterscrollt. Witzig ist es definitiv nicht.
Meine Meinung: dieses Video fasziniert. Catcht. Es erzählt eine Story, die vielleicht oder hoffentlich im Kopf der Betrachter weiterläuft – Kopfkino, in dem Szenen weitergesponnen werden, der Betrachter sich Fragen stellt und sich die Hintergründe ausmalt. Mehr meiner Gedanken zum Video möchte ich euch gar nicht aufschreiben, ihr sollt euer eigenes Kopfkino entwickeln.

Andis Storytelling zeigt eine klare Vision und starke Originalität: Seine Art Szenen zu denken, eine Geschichte sichtbar zu machen und Gedanken umzusetzen, ergibt einen einzigartigen visuellen Stil, der das Video für mich zu etwas Besonderem macht.
Ob Andi die Szenen schon komplett im Kopf hatte, weiß ich nicht. Aber seine Kreativität hat mich wieder einmal umgehauen. Jeder Take, jede Anweisung folgte seiner inneren Logik, die erst beim Drehen für mich nach und nach verständlich wurde.
Videos zu drehen ist noch mal eine ganz andere Nummer als Fotos. Hier zählt nicht nur Pose, Outfit oder Licht – es geht um Bewegung, Timing, Ausdruck, emotionalen Impact. Wir haben schon öfter zusammengearbeitet, ich weiß, wie Andi seine Visionen in etwa umsetzt: kurze Hinweise, dann loslassen und ausprobieren lassen – manchmal wiederholen, manchmal verwerfen. Beim Verwerfen habe ich immer ein bisschen ein Problem, denke, ich bin Schuld am Verwerfen, weil ich das Geforderte nicht so umsetzen konnte, wie angedacht.

Ich habe zum Beispiel ein Problem mit Gehen, Rennen. Und ich weiß nicht, ob ich es schon einmal erzählt habe: Egal ob Fotos oder Videos, ich bin keine Läuferin. Ich stehe, sitze, agiere sehr gerne eher relativ statisch oder im Portraitbereich. Laufen oder rennen – gar nicht mein Ding. Sneaker oder Boots wirken beim Rennen trampelig, Heels lassen mich unbeholfen staksen, bin ja kein Laufsteg-Model.
Und natürlich sollte ich auch hier wieder laufen und rennen, dazu noch mit der Anweisung, gehetzt zu wirken, als laufe ich vor irgendwem oder irgendetwas weg. Naja, wie ihr seht, ich habe es hinbekommen. Und genau diese Momente und Situationen fordern mich, machen mich besser, denn ich möchte vor der Kamera ja auch liefern, mit einer guten, starken Umsetzung und meinem eigenen kreativen Anteil. Kreativität passiert im Zusammenspiel – zusammen entsteht Storytelling.

Auch wenn Videos gerade ein großer Trend sind, existieren Fotografie und Videographie für mich gleichberechtigt nebeneinander. Fotos halten einen Moment fest, Videos lassen ihn fließen – aber spannender ist für mich, die kreative Vision hinter beidem zu erkennen: die Story, die kleinen Entscheidungen, die eine Szene genial oder lebendig machen. Genau darin liegt der Reiz, die Herausforderung und der Spaß beim Foto und Video vor und hinter der Kamera.
Für mich ist Kreativität auf ihre Art, nicht nur bei Foto und Video, auch sexy, weil sie sichtbar macht, wer dahintersteht, mutige Entscheidungen trägt, weil sie spielt, experimentiert und überrascht. Kreativität hat ihre eigene Energie. Sie erzeugt Emotion, zeigt Persönlichkeit und schafft Momente und Visuals, die im Kopf bleiben.
Startet gut in den Montag.
