Mindset Monday 

Licht und Schatten

Licht und Schatten
Vom Glück, beide Seiten zu lieben

Am Wochenende schaute ich mir die Ergebnisse vom Shooting mit Alexandra Leberle an und ließ mich davon zum heutigen Mindset Monday  inspirieren.

Manchmal ist es im Leben wie mit diesem alten Dachbodenfenster auf dem Foto, das nur spärlich Licht durchlässt. Ein einzelner Strahl erhellt den Raum, wirft kurze oder auch lange Schatten und kann dann aber auch plötzlich unerwartete Schönheit in der Dunkelheit zeigen. Das Leben eben. Das Leben ist weder einfach nur hell noch dunkel – es gibt viele Grautöne, die unsere Erfahrungen sind.

Wer mich kennt, weiß, ich mag beides: Montag und Wochenende, Lachen und Weinen und natürlich auch Licht und Schatten: Zwei untrennbare Begleiter, die ich mein Leben nenne.

Manchmal ist alles himmelhochjauchzend, manchmal einfach nur zum Abhaken. Aber was wäre das eine ohne das andere? Ohne die Dunkelheit könnte man die hellen Momente doch gar nicht schätzen.

Ich bemühe jetzt einmal ein Sprichwort:

Jede Medaille hat zwei Seiten

Und wenn die Medaille eben nicht diese zwei Seiten hätte, wäre mein Leben langweilig, die zwei Seiten der Medaille und alles dazwischen machen mein Leben aus.

Jede(r) kennt bestimmt die Situation, wenn man keinen Ausweg mehr sieht, egal ob beruflich, privat, in  Gelddingen. Wo, um bei einem Sprichwort zu bleiben:

Kein Licht am Ende des Tunnels

ist.

Auch mir sind solche Situationen nicht fremd. Aber ich wusste immer, ich darf nicht darin verharren, muss etwas verändern, muss mich für mich weiterentwickeln auf allen Ebenen. Ich muss lernen mit Licht und Schatten umzugehen.

Und ich habe mich weiterentwickelt und kann heute sagen: in der Harmonie der Gegensätze und dem Zulassen und Durchleben von beidem, habe ich meinen ganz persönlichen Weg gefunden und mich neu justiert, erfunden, geortet und aufgestellt.

Eine neue Leidenschaft von mir, ist die Fotografie, das Stehen vor der Kamera, geworden. Genau davor und nicht wie irgendwann einmal gelernt, den Auslöser drücken. Dafür gibt es viel begabtere Menschen, wie zum Beispiel die liebe Alexandra Leberle, von der diese Bilder zum heutigen Mindset Monday stammen. Die Porträts, die Alexandra von mir in diesem mystischen Halbdunkel des Dachbodens machte, sind mehr als nur Bilder. Sie sind eine visuelle Metapher für die Momente, in denen wir uns verloren fühlen und dennoch die Schönheit im Unscheinbaren entdecken. Danke dafür liebe Alexandra.

Übrigens, es gibt hier auf dem Blog auch eine Shooting Gallery , in der ich nun nach und nach einige komplette Serien aus den letzten zwei Jahren “vor der Kamera stehen zeigen” werde. Ich freue mich auch, wenn ihr dort ab und an einmal vorbeischaut. Einige Fotostrecken sind dort schon zu sehen. Und hier geht es zur kompletten Fotoserie von Alexandra und mir: Light and shadow .

In der chinesischen Philosophie sind Yin und Yang zwei Kräfte, die in ständigem Wandel und in untrennbarer Verbindung stehen. Diese Idee ist genau das, was meine Sicht aufs Leben und aufs Glück ausmacht, dass unsere Licht- und Schattenseiten beide notwendig sind.

Ein glückliches Leben ist nicht das Fehlen von Problemen, sondern die Fähigkeit, damit umzugehen. Nämlich das Licht im Schatten genauso wie den Schatten im Licht zu finden. Ein Problem, ein Rückschlag, eine schlechte Nachricht, eine Krise sehe ich nie als reines Unglück, sondern sehe für mich die Gelegenheit für (persönliches) Wachstum. (Manchmal sehe ich erst auf den zweiten Blick, es gibt Situationen, die mich überrennen und ich auch erst einmal hadere.)

Anstatt zu werten, habe ich gelernt, anzunehmen und zu akzeptieren, dass das Leben nicht immer geradlinig verläuft und auch das mittlerweile auch zu schätzen gelernt. Ich möchte jetzt nicht schreiben, dass ich mich auf Tiefs und Abs freue, aber diese bewusst zu erleben, empfinde ich als Bereicherung, genauso wie Regentage oder den Winter.

Yin&Yang, Schwarz und Weiß, gut oder schlecht, richtig oder falsch. Doch was ist mit den „Grauzonen“? Diese Zwischenbereiche, in denen nicht alles eindeutig ist, können die uns auch etwas mitgeben? Sind sie vielleicht am Ende des Tages nicht sogar wichtiger, spannender oder lehrreicher? Ist nicht die Grauzone das Verlassen der Komfortzone um von Schwarz nach Weiß zu kommen? Oder ist die Grauzone die Balance? Sind es nicht auch oft die unscharfen, undefinierten Momente im Leben, die uns prägen und wachsen lassen?

Da springe ich gleich noch einmal zur Fotografie. Die Grauzonen sind doch auch die Bereiche, die einem Bild Tiefe und Emotion verleihen… Also ich würde dann mal ganz pauschal sagen, auch an den Grauzonen ist etwas dran. Und für mich geht die Definition ganz klar in Richtung Balance. Und für euch?

Die Bilder hier zeigen, wie Licht und Schatten in einem ständigen Dialog stehen und sich gegenseitig bedingen, aber auch die Grauzone benötigen. In jedem von uns existieren diese Gegensätze, und ihre Balance ist das, was uns als Persönlichkeit ausmacht.

Ich mag natürlich lieber die guten Tage, aber am Ende, finde ich, geht es darum, die Gesamtheit zu schätzen. Meiner Meinung nach liegt gerade in der Akzeptanz dieser Dualität die wahre Freiheit und Authenzität jeder/s Einzelnen.

Lange Zeit wollte ich einfach immer nur perfekt sein. Mittlerweile stelle ich Authentizität, zu der ein Auf und Ab unweigerlich dazu gehört, über Perfektion. Unterm Strich ist es das Leben, und ob wir es genießen oder mit unserem Päckchen hadern, liegt oft daran wie wir, für uns persönlich, zum Beispiel den Montag definieren, um hier den Kreis wieder zu schließen. Wie steht ihr zu Licht und Schatten?

8 Comments

  1. Guten Morgen, erst mal phantastische Bilder! Und natürlich gehört beides dazu. Kein Licht ohne Schatten. Manchmal wünschte ich nur, dass es in meinem Kopf ruhiger werden würde. Einfach mal angenehm gleich grau. Starte gut. Ursula

    • Das musst du üben, üben, üben. Meiner war auch mal so voll. Liebe Grüße, Sigi

  2. Tolle aussagekräftige Bilder, liebe Sigi, manchmal sagen schwarz/weiß Aufnahmen mehr als Worte. Ja, wenn es kein Unglück gibt, wie soll man dann wissen wie sich Glück anfühlt. Wenn ich keine Fehler mache, wie soll ich dann wissen, wie es richtig ist.
    Natürlich möchten wir kein Unglück und wir sehnen es uns sicher auch nicht herbei. Aber wenn es da ist, dann muss ich doch irgendwie damit umgehen. Die Augen zu verschließen bringt überhaupt nichts. Ich kann mich daran erinnern, als ich meiner Schwägerin von meiner Krebsdiagnose erzählte, dass sie sagte: “Na, du hörst dich aber gut an.” Ja, aber was sollte ich denn machen. Sollte ich mir im Bett die Decke über den Kopf ziehen und warten was passiert. Aus derTherapie bin ich gestärkt und anders hervorgekommen.
    Das Leben ist nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen. Es gibt genug, auf das wir keinen Einfluss haben. Licht und Schatten liegen oft dicht beieinander und wenn es manchmal auch eine Grauschattierung ist und trotzdem, das Leben ist schön.
    Herzliche Grüße
    Gudrun

    • Ganz lieben Dank Gudrun, und ja, ich denke du hattest schon viel Schatten, aber genauso wie du es jetzt schreibst, habe ich dich auch eingeschätzt, meine Mama ging mit ihrer Krebsdiagnose ganz ähnlich um. Ich selbst musste die letzten paar Jahre immer engmaschiger kontrolliert werden, es ist alles gut, aber immer die letzten paar Tage vor der Untersuchung war ich sehr nervös und hatte ganz wilde Gedanken. Aber die Monate dazwischen verschwendete ich keinen Gedanken daran, da machte ich es mir schön. Herzlichen Dank für deinen Kommentar und habe eine gute Woche. Sigi

  3. Liebe Sigi,
    es sind künstlerische Bilder von dir und ich finde sie klasse. Manchmal nur um Nuancen anders, manchmal nur durch den Lichteinfall.
    So wie das Leben eben, mal hell und schön, mal düster. Wir sollten mit beiden Seiten umgehen können!
    Einen schönen Abend
    Erika

    • Genauso ist es liebe Erika und ganz lieben Dank für deinen Kommentar und ich freue mich sehr über das Kompliment zu den Bildern. Schöne Woche, Sigi

  4. Liebe Sigi, erstmal darf ich euch zu euren superschönen Fotos gratulieren. Es macht so viel Freude, sie anzuschauen.
    Grauzonen sind in aktuell ja leider Mangelware in unserem öffentlichen Leben. Ich habe den Eindruck, das halten viele gar nicht mehr aus.

    Und mal wieder haben wir heute etwas gemeinsam. Denn Licht und Schatten ist auch Programm bei mir. Oceanblue Style at Manderley, mein Account steht ganz genau auch dafür. Für das Licht (Oceanblue) und die Dunkelheit (Manderley)
    Daher habe ich deinen Post besonders gern heute gelesen.

    Ich wünsche dir ein wunderbares Wochenende.

    Liebe Grüße Sabina

    • Hallo Sabina, das finde ich jetzt absolut klasse, das war mir bisher so nicht aufgefallen, danke für die Info und freue mich, dass du mein Thema magst. Herzliche Grüße und guten Wochenstart morgen, Sigi

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