Mindset Monday – Mind over Medicine

„Der Körper sagt, was Worte nicht zu sagen vermögen.“
Martha Graham

Ja, so ging es mir am Wochenende, statt das Wochenende zu genießen meinte mein Körper, er müsse mir etwas mitteilen und so saß, lag, stand ich stattdessen mit einem Bandscheibenvorfall zuhause herum.

Wie ich schon kürzlich im Beitrag über meinen Zufallsbefund geschrieben habe, glaube ich zu einem gewissen Maß an Selbstheilung und auch daran, dass der Geist bzw. die Gedanken den Körper krank machen können.

Darüber hinaus bin ich ein großer Fan von Lissa Rankin und ihrem Buch „Mind over Medicine“. Die Quintessenz des Buches ist ganz schnell auf den Punkt gebracht: Nur ein gesunder Geist kann den Körper (bei der Heilung) unterstützen. Ich habe dieses Buch immer wieder mal nebenbei erwähnt, heute möchte ich es Euch ans Herz legen. Und genau wie ich es immer wieder erwähne, nehme ich es immer wieder zur Hand und versuche Geist und Gedanken ins Gleichgewicht zu bringen.

Ich ernähre mich gesund, mache regelmäßig Yoga, gehe viel spazieren, rauche nicht, und, und, und… Und trotzdem bremst mein Körper mich plötzlich aus, wird krank, und das ist meist ein Zeichen, das für mich bedeutet, ok, zuviel zugemutet, die Signale nicht beachtet. Ist da etwas, was nicht in der Spur läuft, was ich verdrängt habe, was ich versuche, nicht rauszulassen?

Meine Bandscheibe hat einen Treffer, das weiß ich seit einigen Jahren, aber das habe ich gut im Griff, auch ohne Operation.

Über die Jahre habe ich allerdings festgestellt, dass meine Bandscheibe als eine Art Ventil fungiert, wenn ich nicht auf mich achte oder Probleme habe. Um so mehr im Argen liegt, um so mehr tut’s weh. Die Lösung liegt auf der Hand, geht’s mir mental gut, zickt die Bandscheibe nicht rum, ist mein Körper gesund. Ganz einfach. Oder doch nicht?

Laut Lissa Rankin müssen folgende Lebensbereiche im Lot sein, damit sich unsere innere Einstellung, ich würde sagen, die innere Zufriedenheit, auch auf unsere Gesundheit auswirken kann: Beziehungen, Arbeit, Kreativität, Spiritualität, Sexualleben, Zuhause, Finanzen, Umwelt, Lebensweise, emotionale und mentale Einstellung.

Lissa Rankin schreibt außerdem in ihrem Buch: „Unser Körper ist nicht der Antrieb unserer Lebensweise, sondern deren Spiegel.“ Nach überlegen und reflektieren, Zeit hatte ich ja am Wochenende, sind gerade drei dieser Lebensbereiche bei mir nicht mehr im Gleichgewicht und summieren sich zu einem größeren Problem, was ich bislang vor mir selbst wohl nicht ganz eingestehen wollte. Und Zack, die Bandscheibe hat mir Bescheid gegeben.

Statt chillen, Pläne schmieden und im Internet rumdillern, setzte ich mich am Wochenende mit mir und meinem geistigen Befinden auseinander.

Natürlich kann man nicht alles per Selbstheilung kurieren, aber alleine, wenn man in der Lage ist, seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren und sich im seelischen Gleichgewicht befindet, kann man seinen Körper in vielen Fällen großartig bei der Heilung unterstützen. In meinem Fall kamen noch ein paar Übungen für Beweglichkeit und Ibuprofen hinzu.

Hervorheben möchte ich besonders das Ende des Buches mit den sechs Schritten zur Selbstheilung und dort den Fragenkatalog. Sehr umfangreich und ich kenne liebe Menschen in meinem Umfeld, denen es zu viel und zu zeitintensiv war, sich diesen Fragen zu stellen. Aber man muss die Fragen ja nicht ohne Pause beantworten. Und wenn man weiß, welche Lebensbereiche haken, kann man auch direkt dort einsteigen.

Ich beantwortete die Fragen am Wochenende für mich auch nicht zum ersten Mal, denn das Leben ändert sich und somit auch die Antworten auf die Fragen. Diese sind übrigens auch als kostenloser Download erhältlich.

Außerdem sind die Fragen meiner Meinung nicht nur da, um die tieferen Ursachen von Krankheiten zu finden, sondern auch um zu sehen, wie es um die eigene Zufriedenheit und das eigene Glück bestellt ist. Denn im Umkehrschluss machen meiner Meinung nach „Unzufriedenheit“ und „unglücklich sein“ krank.

Und überlegt mal, kennt nicht jeder irgendjemanden, der sich in irgendeine Situation oder Sache so reingesteigert hat, dass die Person krank davon wurde?

Die Fragen sind aufgegliedert in 13 Themenbereiche mit je 10 Fragen, demnach 130 an der Zahl, hier zum Reinslesen 7 davon:

  • Bin ich bereit, mich für den Gedanken zu öffnen, dass die tiefere Ursache für meine Erkrankung nicht im rein Körperlichen zu suchen ist? Und wenn nicht, warum? (Glaubenssätze)
  • Was gibt es in mir, das ich zurückhalte? Was sehnt sich danach, herausgelassen zu werden? (Innerer Leitstrahl)
  • Gibt es etwas, was ich vergeben müsste? Bin ich bereit, der Person zu verzeihen? Warum? Oder warum nicht? (Beziehungen)
  • Welche Ängste, Glaubenssätze oder Komplexe hindern mich daran, meine Sexualität so offen und ehrlich zu leben, wie ich es möchte? (Sexualität)
  • Lebe ich an dem Ort, an dem mein innerer Leitstrahl leben möchte? (Äußeres Umfeld)
  • Was macht mich glücklich? Was macht mich unglücklich? (Geistige Ausgewogenheit)
  • Wie hoch ist meine Bereitschaft, mich mitsamt all meinen gottgegebenen Unzulänglichkeiten voll und ganz zu akzeptieren? (Zu guter Letzt)

Ihr merkt wahrscheinlich schon beim Durchlesen dieser wahllos ausgesuchten Beispiele, dass das Beantworten der Fragen nicht immer leicht ist, nicht mit ja oder nein zu beantworten ist, sondern oft umfangreich wird, sobald man sich wahrheitsgetreu damit auseinandersetzt. Aber man erfährt durch die Antworten nicht nur, wo es hakt, wo man ansetzen muss, sondern auch was gesundheitsförderlich für einen Selbst ist.

Wenn ich ganz ehrlich bin, die meisten Antworten, die herauskamen, waren meinem Unterbewusstsein bekannt, aber ich war wohl noch nicht bereit, mich damit auseinanderzusetzen. Nach meinem Kopfkino Ende des letzten Jahres hätte ich es eigentlich besser wissen müssen und die Selbstfürsorge etwas radikaler betreiben sollen. Und nicht die Entwarnung bei meinem Zufallsbefund gleichzusetzen mit „wieder zum Alltag, wie gehabt, zurückkehren“.

Und nicht erst jetzt durch diese Fragen, wissen wir, dass die mentale Gesundheit für unseren Körper wichtig ist. Wer kennt sie nicht, die Kollegin, die jeden Tag Bauchschmerzen hat, weil ihr die Arbeit so gar keinen Spaß macht? Oder die Freundin, die ihren Mann liebt, sexuell aber nicht befriedigt ist, sich aber nicht traut, darüber zu sprechen und dadurch immer biestiger wird? Ich denke da könnten Ihr und ich noch unendlich Beispiele anfügen.

Mein Bandscheibenvorfall ist nicht weg nach dem Wochenende, aber die Schmerzen sind weniger, die Beweglichkeit besser, um eine Spritze beim Arzt komme ich im besten Fall drumherum, aber damit letztendlich keine Operation notwendig wird bzw. sich die angeschlagene Bandscheibe nicht in absehbarer Zeit wieder meldet, ist bessere Selbstfürsorge, Handeln und inneres und äußeres Aufräumen angesagt. Leichter gesagt als getan.

Das Schwierige daran: Wenn die Erkenntnis da ist, dass in verschiedenen Lebensbereichen kleinere und größere Änderungen notwendig sind, um wieder in Balance zu kommen, muss man oft die Komfortzone verlassen, um die Dinge anzugehen. Das fällt nicht jedem leicht und ist manchmal auch ein längerer Prozess. Damit der Geist heilt und somit auch der Körper. Ich habe dann mal zu tun.

„Zufriedenheit und Glück sind nichts, was fertig geliefert wird. Sie entstehen durch dein eigenes Handeln.“
Dalai Lama

Ich freue mich, wenn ich den einen oder anderen von Euch angetriggert habe, das Buch „Mind over Medicine“ von Lissa Rankin zu lesen oder zumindest den Fragenkatalog herunterzuladen und durchzugehen. Vielleicht hat die Eine oder der Andere unter Euch das Buch auch schon gelesen?

14 Comments

  1. Liebe Sigrid, es liegt auf meine Stapel. Mir sagt komischerweise meine Hand, dass ich zu viel im Netz bin. ich bin ein unruhiger Geist und gönne mir zu wenig Ruhe. Schon lange würde ich auch in einem wärmeren Land leben, aber die Umstände halten mich immer davon ab. Was macht man in so einem Fall? Oder ist das außen doch nicht so wichtig. Hui, jetzt muss ich zu Arbeit. Schade eigentlich 😉 Ich wünsch dir gute Besserung und eine angenehme Woche! Ursula

    • Hallo liebe Ursula, schön, dass du dir das Buch zugelegt hast. Und wie treffend mit der Hand und zuviel im Netz. Mit dem wärmeren Land ist es so eine Sache, ich habe ein ähnliches Thema, es ist eine andere Stadt und es sind auch die Umstände, die mich zögern lassen. Man kann es auch „nachgeben“ oder „Kompromiss wählen“ nennen, aber da bin ich mir nicht sicher, ob das früher oder später wieder bei der Bandscheibe ankommt…
      Danke für Deine Wünsche und hab auch eine gute Woche
      Sigrid

    • Dass der Geist und Körper voneinander zehren, ist auch mir bewusst. Ich muss immer an unseren Bekannten denken der sagte, man ist nicht erkältet.. wenn die Nase läuft da hat man die Nase voll ( von etwas). Wenn ich anfange zu schwächeln, rede ich mir immer ein, ich bin gesund. Meistens funktioniert, natürlich nicht bei akuten Schmerzen. Aber der Zusammenhang ist tatsächlich da! Liebe Grüße und gute Besserung!

      • Ja, liebe Mira, so ist. Und das mit der Nase voll passt auch gut! Ich wünsche Dir einen guten Wochenstart und Danke.
        Liebe Grüße
        Sigrid

  2. Liebe Sigi,
    nein, ich kenne das Buch zwar nicht, aber ich glaube, auch aus eigener Erfahrung, dass der Kopf bzw. wir ein wenig Einfluss haben. Denn auch ich habe Phasen, wo mein Rücken mir ein Stop meldet und oft geht das mit irgendeiner anderen Art von Unwohlsein (Stess ist vielleicht richtig, aber ein gebrauchter Begriff). Und ja, gönne ich mir dann die Ruhe und die Auseinandersetzung (die durchaus auch friedlich sein kann…), dann tut sich meist schon etwas.

    Ich freue mich sehr, dass es dir wieder besser geht, auch wenn du noch ein Stückchen Weg vor dir hast, aber das wird, so wie ich dich kenne.

    Danke für das Vorstellen des Buches.

    Alle Liebe und eine erfüllte Woche für dich
    Nicole

    • Hallo liebe Nicole,
      ich finde du hast den Begriff Unwohlsein schön gewählt. Es ist meiner Meinung nach auch nicht immer Stress, der den Körper Stopp rufen lässt. Manchmal sind es auch einfach nur Situationen, die nicht mehr zum eigenen Leben passen, denn das Leben ist nun einmal Veränderung. Und sich auf die Veränderungen einlassen, sich damit auseinandersetzen statt sich überrollen zu lassen ist schon ein gutes Stück Weg.
      Und ich mag diesen Weg mit allen seinen Facetten.
      Ganz liebe Grüße und alles Gute für die Woche
      Sigi

  3. Liebe Sigi, du greifst heute ein Thema auf, mit dem ich mich in der letzten Zeit auch vermehrt und intensiv beschäftige und ich finde mich in vielen deiner Worte regelrecht wieder. Was bei dir anscheinend das Bandscheibenproblem ist, ist bei mir der Kopf oder besser gesagt die Kopfschmerzen – diese begleiten mich schon von Kindheit an und zeigen mir immer mal wieder gerne Grenzen auf. Sicherlich hat die Schulmedizin ihre Berechtigung und ich greife gerne dann auch auf die Möglichkeiten zurück, wenn die Kopfschmerzen zu stark werden. Aber schlussendlich ist auch die Suche nach dem Auslöser wichtig und damit sind wir auch wieder bei der Thematik der Selbstfürsorge. Jedenfalls gab es nach dem Ausbruch der Pandemie vor zwei Jahren einige Herausforderungen in der Familie, die mich natürlich sehr belastet und schließlich vierzehn Tagen mit schlimmen Kopfschmerzen außer Gefecht gesetzt haben. Tägliche Infusionen haben schließlich Erleichterung verschafft, aber dennoch wurde als Auslöser eben keine körperliche Ursache, sondern die Anspannung und Belastung festgestellt. Vielen Dank für diesen interessanten Beitrag.
    Hab einen ganz wunderbaren Abend, eine herzliche Umarmung und alles, alles Liebe Gesa

    • Liebe Gesa,
      vielen Dank für Deinen sehr offenen, persönlichen Kommentar. Und ich kann die Schmerzen wahrscheinlich nur erahnen, die Du damals hattest. Ich glaube, dass viele Schmerzen Ihre Ursache in Anspannung, Stress, Belastung und Unglücklich sein haben und die Schulmedizin, wie Du auch geschrieben hast dann eben nur bis zu einem gewissen Punkt helfen kann.
      Ich denke, das Buch würde Dir gut gefallen liebe Gesa.
      Ich hoffe, dass es jetzt gut läuft mit Deiner Selbstfürsorge. Aber ich weiß aus eigener Erfahrung, eine zeitlang klappt es gut, dann lässt man es wieder schleifen, obwohl man es eigentlich besser weiß…
      Ich wünsche Dir auch alles, alles Gute, eine schöne Woche und schicke Dir einen herzlichen Drücker.
      Sigi

  4. Liebe Sigi,

    da kann ich Dir nur beipflichten. Mittlerweile bin ich davon überzeugt, dass jede von uns einen „wunden Punkt“ im Körper besitzt, der sich meldet, wenn etwas nicht stimmt. Auch ich bin davon nicht ausgenommen und habe gelernt, auf die Signale meines Körpers zu hören. Mit der geistigen Beeinflussung habe ich mich bis jetzt noch nicht konkret befasst. Es klingt sehr interessant und ich werde mir das Buch anschauen….
    Dir wünsche ich gute Besserung und sende liebe Grüße
    ERika

    • Danke liebe Erika,
      ich glaube sehr, dass die geistige Beeinflussung unsere wunden Punkte positiv wie negativ beeinflussen können. Das gilt vielleicht nicht immer, aber oftmals.
      Liebe Grüße zu Dir und einen schönen Montag morgen
      Sigi

  5. Dear Sigi, Once again you wrote about an important theme. I personally have not read any similar books or this particular one, but read often interesting articles. I strongly believe that a human is a wholeness (sorry my bad english) and everything effects everything. I try to eat healthy, walk a lot and more, try to keep my mind calm and let any stressful things or negative people disturb my life. Its not easy always, but have to say that I feel well and as I do things to support it, it gives me back a balanced life.
    I wish you all good with your health and have a nice weekend,
    hugs and regards,
    Maarit

    • Dear Maarit,
      thanks for your warm comment. Good to read that your life is back to balance. Your English is great. I started to learn English some months ago. I didn’t need it for a long time and I forgot a lot. I’m no longer fluent and confident in writing and talking. But every time I write to you it is easier for me. Thanks for our exchange.
      Hugs and kisses and have a nice week
      Sigrid

  6. Hi Sigi,
    mir hast du das Buch ja schon vor Wochen schmackhaft gemacht und ich werde es definitiv lesen. Auf meinem Zettel steht es schon und wenn ich meine fünf (!) Buchreporte fertig habe für die Yogalehrerausbildung, dann kommt das dran 🙂 DANKE für den Einblick durch die Fragen, die haben mich schon sehr nachdenklich gemacht und gehen wirklich tief. Ich bin dankbar, dass mein Körper gesund ist und auch Corona gut verkraftet hat. Eines meiner Gesundheitsthemen, dass schon seit Jahrzehnten immer dabei ist, ist meine zu Akne neigende Haut – das ist bei mir ja eine gefühlte Never-Ending-Story. Aber seit ich mich auf geistiger Ebene damit auseinandersetze, hat sich mein Bezug dazu schon verändert und es ist ein wenig wie bei dir mit deiner Bandscheibe (gut zu hören, dass es schon besser ist!) – mein Körper möchte mir damit auch immer etwas sagen. Und ich bin noch nicht ganz dahinter gestiegen, aber es ist nicht nur Stress an sich, sondern sind vor allem Themen wie Abgrenzung, für mich selbst einstehen, etc. die das hervorrufen – also genau solche Glaubenssätze, die mit diesen Fragen aufgearbeitet werden können.
    Ich bin sehr gespannt, was ich daraus für Erkenntnisse ziehen kann.
    Hab einen wunderbaren Sonntagabend!

    • Liebe Vanessa,
      das ist mir ja noch nie passiert, dass ein Kommentar im Spam gelandet ist. Habe diesen hier gerade gefunden. Sorry!!!!!! Ich freue mich sehr, dass ich Dich dazu bringen konnte, Dich mit den Fragen zu beschäftigen und Du auch beabsichtigst das Buch zu lesen. Ja, und mit Deiner Haut, das sehe ich genauso und ehrlich gesagt hatte ich das gleiche Problem. Wurde um die 40 besser bzw. hat dann mit der Bandscheibe getauscht.
      Ich bin auch gespannt, welche Erkenntnisse Du daraus ziehst und ob Du wie ich, die Fragen zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal wiederholen würdest.
      Ich wünsche Dir ein wunderbares Wochenende und schicke herzliche Grüße
      Sigi

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