Leichte Wanderung zum Wallberghaus

Hoch überm Tegernsee

Wie verbringt man die Zeit am Tegernsee? Mit Boot fahren, Seeumrundung, Baden gehen oder beim Wandern. Wir entscheiden uns auch mal für einen Tag für wandern. Gestiefelt und gespornt sitze ich vor dem Hotel und warte auf unseren Aufbruch. Das Wetter passt auch, etwas bewölkt, nicht zu warm, ideal für uns „ungeübte Städter“ auf den Berg zu gehen.

Eine schöne leichte bis mittelschwere Bergwanderung geht den Wallberg hinauf zum Wallberghaus. Der Wallberg ist der Hausberg von Rottach-Egern und dem Tegernsee und mit seinen 1.722 m der bekannteste Berg hier und deshalb auch meist gut besucht. Die Wanderung von der Talstation zum Hotel Altes Wallberghaus dauert je nach Kondition und Pausen 2 bis 3 Stunden.

Zum Wallberg hinauf gibt es zwei Varianten: den Sommerweg und den Winterweg, Wir haben uns dieses Mal für den Winterweg entschieden, dieser führt an der Wallbergmoosalm vorbei, wo wir einen kleinen Stopp einlegen. Die Wanderung startet mit einem breiten Forstweg, später wird es enger, waldiger, steiler und steiniger. Zum Schluss hin wird der Weg flacher und die Bäume weniger und man kann einen sagenhaften Ausblick auf den Tegernsee genießen.

Hat man schließlich den Wallbergsattel erreicht, muss man sich entscheiden, wie es weitergehen soll. Weiterwandern, die Kühe auf der Alm begrüßen, auf eine herzhafte Brotzeit einkehren oder mit der Seilbahn wieder herunterfahren. Hier oben am Wallbergsattel wie auch an der Wallbergbahn Bergstation starten viele weitere leichte und schwierigere Wanderungen. Da ist für jeden etwas dabei. Und im Winter geht es mit der Bahn hinauf und mit dem Schlitten wieder hinunter. Ein wunderbares Vergnügen.

Wir nehmen den Weg zum Alten Wallberghaus.

Und weil wir unser „Bergabenteuer“ so richtig genießen wollen, haben wir uns nicht nur für eine Brotzeit entschieden, sondern auch gleich die Übernachtung im Hotel Altes Wallberghaus (gehört zum Bachmair Weissach) mitgebucht. Und das ist jetzt mein ganz persönlicher Tipp: Falls Ihr Zeit habt und nicht gleich wieder zurück müsst, bleibt über Nacht hier oben, denn wenn die Tagestouristen wieder runterwandern oder mit der letzten Seilbahn wieder hinunterfahren, heißt es hier oben, frei nach Goethe: „Über allen Gipfeln ist Ruh“. Ein Traum.

Als wir nach unserer Wanderung hier oben ankommen, ist der Tagestourismus noch in vollem Gange und Restaurant und Terrasse rappelvoll. Wir ergattern aber ein schönes Plätzchen, stellen uns beim Self Service an und genießen dann unser wohlverdientes Radler, Flammkuchen und Kartoffelsuppe. Das ganze Serviceteam ist vollauf beschäftigt, da kann uns gerade niemand unser Zimmer zeigen, macht aber nichts. Wir holen uns noch einen Aperol Spritz und lassen uns in den Liegestühlen auf der sich langsam leerenden Terrasse nieder. Die Sonne kommt ab und an durch und in eine Decke gekuschelt kann man(n) nach der „anstrengenden“ Wanderung auch schon mal einschlafen.

Und dann wird’s langsam kühl und die Sonne versteckt sich, Zeit den Schlüssel zu holen und das Zimmer zu besichtigen. Außer einem Matratzenlager gibt es noch mehrere 4-Bett-Zimmer und Doppelzimmer. Wir haben uns für ein Doppelzimmer entschieden, mit Waschbecken drin. WC und Dusche wird gemeinschaftlich auf dem Gang genutzt.

Und ganz wichtig: Wanderschuhe unten stehen lassen, wenn es nach oben zu den hübsch hergerichteten Zimmern geht. Ganz liebevoll renoviert mit entzückenden Details sind wir begeistert von unserem Zimmer Nummer 5, verräumen unsere Sachen, probieren den Plattenspieler aus (funktioniert, eine Rod Stewart Single liegt drauf) und machen uns für’s Abendessen fertig.

Unterdessen wird unten der Gastraum vom Bergrestaurant vom Ansturm des Tages wieder auf Vordermann gebracht, die Tische dekoriert, das Essen vorbereitet und selbst das Team hat sich für den Abend umgezogen.

Um 19 Uhr läutet eine der Service-Mädel die große Kuhglocke, dann heißt es, alle runterkommen, Abendessen ist fertig. Das abendliche 3-Gänge-Menü ist im Übernachtungspreis inbegriffen, richtig lecker zwischen deftig und gehoben angesiedelt und schmeckt köstlich. Nach einer Karotten-Ingwer-Suppe und einem rustikalen Gulasch gibt es zum krönenden Abschluss noch einen innen flüssigen Schokokuchen mit Früchtespiegel, mehr brauchen wir nicht zum glücklich sein.

Nach dem Essen gehen wir noch einmal kurz vor die Tür und erwischen gerade noch so den Sonnenuntergang, gehen noch ein paar Schritte und genießen die wundervolle Ruhe hier oben am Berg.

Und dann geht es wieder nach oben ins Zimmer ohne Fernseher und Handy-Empfang. Müde, satt und zufrieden fallen wir in die weichen Betten und schlafen nach einem wundervollen Tag in der Natur sofort ein und so tief und so gut wie schon lange nicht mehr.

Am nächsten Morgen ist es noch ganz schön frisch draußen, aber blauer Himmel und Sonnenschein begrüßen uns.

Wir frühstücken ausgiebig und genehmigen uns noch einen Kaffee auf der Terrasse um festzustellen:

„Man sagt, Glücksmomente am Tegernsee dauern etwas länger.“

Aber plötzlich ist es auch schon wieder Zeit aufzubrechen, denn zum Mittagessen sind wir unten im Tal verabredet. Aus diesem Grund wählen wir für den Rückweg auch die Seilbahn. Der Weg dorthin beträgt nur 20 Minuten ist aber sehr steil. Wir wandern durch die schöne Landschaft, schauen noch einmal auf den Tegernsee hinunter, betrachten Blümchen am Wegrand und machen noch einen kleinen Abstecher zum Wallberg-Kircherl und sind uns einig, dass es hier oben noch viel zu wandern gibt und wir unser kleines „Bergabenteuer“ unbedingt wiederholen müssen. Altes Wallberghaus Berghotel

Mehr Tipps rund um den Tegernsee findet Ihr hier.

2 Comments

  1. WOW!
    Ein super toller Blogpost! Tolle Bilder und ein toller Einblick in deine Reise. Mach weiter so!

    Liebe Grüße aus Stuttgart!

    • Hallo lieber Axel,

      die Wanderung auf den Wallberg samt Übernachtung ist wirklich eine Reise wert. Probiere es doch mal aus.

      Liebe Grüße
      Sigrid

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