Mindset Monday 

Laut oder leise – die Kunst des Loslassen!

Endlich wieder  Mindset Monday . Ich hoffe doch, ihr freut euch ebenso darauf wie ich. In den letzten Wochen habe ich hier ja ein bisschen geschwächt. Heute schreibe ich über einen Spruch, über den ich gestern gestolpert bin:

Festhalten ist laut. Loslassen ist leise. Pass auf, wenn jemand leise wird.

Ein einziger Satz kann mich manchmal stundenlang zum Nachdenken anregen. So war es gestern mit diesem Satz, und ich möchte euch heute an meinen Gedanken dazu teilhaben lassen. Es stimmt: Schweigen spricht manchmal lauter als Worte! Und beruht auf Loslassen.

Loslassen in Beziehungen

Stellt euch vor, ihr habt Streit. Die Worte fliegen hin und her, die Emotionen kochen hoch, die Stimmen werden immer lauter. In diesem Moment hält jeder an seinem Standpunkt, seiner Wut oder seinem Ärger fest. Doch dann gibt es einen, der plötzlich still wird, der schweigt und sich zurückzieht. Das ist meist ein Zeichen dafür, dass derjenige innerlich mit dem Streitthema abgeschlossen hat. Und ist es nicht auch so, wenn eine Liebe zu Ende geht?

Loslassen von Erwartungen

Wir alle haben Erwartungen an uns selbst, an andere und an das Leben im Allgemeinen. Diese Erwartungen können laut und belastend sein, besonders wenn sie nicht erfüllt werden, wenn man sie nicht erreichen kann. Die leise Kunst des Loslassens bezieht sich in dem Fall auf die Fähigkeit, Erwartungen loszulassen, um sich von Stress und Druck zu befreien, weniger streng mit sich selbst zu sein, um im Hier und Jetzt anzukommen.

Sich-Fallenlassen

Es gibt Momente im Leben, in denen wir die Kontrolle loslassen müssen. Wir müssen innere Widerstände und den Drang zur Kontrolle loszulassen, uns einfach dem Fluss des Lebens hingeben, „sich-Fallenlassen“. Auch dabei kann die Stille des Loslassens entstehen. Wir vertrauen dem Moment, verabschieden uns von unseren Ängsten und Zweifeln und  lassen uns einfach mal treiben. Das fällt mir persönlich sehr schwer, da ich gerne alles unter Kontrolle habe. Sich-Fallenlassen löst oft das befreiende Gefühl von Leichtigkeit und innerer Ruhe aus. Wir verbinden uns tiefer mit uns selbst und geben uns dem Leben hin, anstatt es zu kontrollieren. Ich arbeite daran und immer öfter gelingt es auch.

Dies sind nur ein paar Beispiele, die mir spontan zum Thema durch den Kopf gingen. Loslassen spielt aber für jeden früher oder später eine bedeutsame Rolle im Leben. Ich bin gespannt auf eure Erfahrungen dazu. Denn: „Festhalten ist laut. Loslassen ist leise.“

Fotos: Frank Hübner, bei Instagram @faces_of_fox

12 Comments

  1. Liebe Sigi, so ein schöner Text mit so viel Tiefe. Wunderschön. Da kann ich so aus dem Stand im Moment noch garnichts sagen. Den lasse ich jetzt erst einmal sacken und mal schauen, was sich da bei mir im Innersten bemerkbar macht.
    Liebe Grüße
    Gudrun

    • Würde mich freuen, wenn du dann noch mal nachkommentierst Gudrun. Liebe Grüße, Sigi

  2. Loslassen kann ich relativ gut (solange meinen liebsten Personen gut geht). Beim streiten, bin in der Regel ich die Laute, aber ich warne immer meinem Mann, dass ich sehr aufgeregt bin und er soll einfach teilweise auf Durchzug schalten, da ich auch recht schnell runterkomme. In der Beziehung, ist er der eine, der zu viel über vergangene nachdenkt. Liebe Grüße!

    • Dankeschön liebe Mira für den kleinen Einblick, wie das bei euch mit dem Laut und Leise ist. Liebe Grüße

  3. Tatsächlich sind die Fotos und dein Look so schön, dass mein Blick immer vom Text abgeschweift ist 🙂 Vor allem ist Loslassen und Festhalten wohl immer ein ewiges Abwägen, das nie endet. Erfreulicherweise. Liebe Grüße Sabina

      • Dr.med.Ralf Zarth Reply

        Liebe Siggi,mega Kontext von Dir zum.Thema Loslassen,jede neue Situation die Loslassen erfordert ob Beziehung,Job oder lieb gewonne Eigeschaften,sind immer Lehrstunden in unseren Leben,die uns weiterbringen.Auch wenn das in der akt.Situation schwer zu begreifen ist .

        Liebe Grüsse

        Ralf

        • Lieber Ralf,
          freut mich immer sehr, wenn sich Männer hierher „verirren“ und dann auch noch kommentieren. Und du hast es auf den Punkt gebracht. Danke.
          Liebe Grüße und schönen Abend
          Sigi

  4. Daniel Wäschle Reply

    Liebe Sigrid
    in der Tat: „Festhalten“ kann sowas von SO LAUT sein!!!
    Ich habe dies zusammen mit meiner damaligen Frau ( in den letzten 5 Ehejahren— von insgesamt 32 Ehejahren!) fast täglich ( naja vielleicht ein bisschen übertrieben) erlebt. Wir hatten uns selbst wegen den kleinsten Kleinigkeiten ( Katzenfutter; Rasenmähen usw usw ) „gestritten“ und ( leider) waren diese Streits auch in den seltensten Fällen „leise“🙄🤔☹️‼️

    Wir haben uns dann ( schweren Herzens!) für eine Trennung ( vor 2 Jahren ) entschieden und SIEHE DA :,seither reden wir wieder völlig „normal“ und LEISE miteinander 👍👏😀

    Wir gehen mindestens einmal im Monat zusammen einen Kaffee ☕️ trinken oder gar Abendessen und dies sind immer ganz harmonische ( LEISE 🤩) Stunden. Zur Verabschiedung umarmen wir uns herzlich und ehrlich ‼️
    Sogar unsere 3 erwachsene Söhne „bedanken“ sich immer wieder bei UNS BEIDEN „wie toll wir das hinbekommen haben!“ 😀👏

    Mein FAZIT: wirklich MUTIG sein; dem LAUTEN aus dem Weg gehen ( ich weiß einfacher geschrieben als getan 🤔) und ( vieles) kann man im Leben wieder genießen 😌—- und glaube mir bitte: AUCH IN ZEITEN WIE DIESEN — ist DIES möglich ( und ich finde sogar DRINGEND GEBOTEN!) ‼️
    In diesem Sinne und vielleicht auch mal wieder LIVE in Stuttgart 😅
    Herzliche Grüße Daniel 🤗🤗

    • Vielen Dank Daniel für deinen sehr persönlichen Kommentar und ich freue mich für euch, dass es so gut klappt.
      Herzliche Grüße
      Sigi

  5. Liebe Siggi,
    so langsam komme ich auch zurück ins Blogger-Game, hoffe ich 😀
    War ja lange nicht mehr aktiv, aber jetzt – und als ob du eines meiner Maintopics erahnen konntest: Jaaa, Loslassen. Herrlich. Ich bin gerade auch dabei, mich diesem Prozess hinzugeben…irgendwie ist das Thema gerade überall. Sehr spannend. Bei mir geht es vor allem um emotionale Themen…wie du ja weißt 🙂
    Aber alles ist ein Prozess, in Wellen und Etappen. Und am Ende geht es vermutlich mehr darum, es nicht „weghaben“ zu wollen, sondern es als Teil anzusehen, der einen geprägt hat und aus dem man gelernt hat.
    Liebe Grüße!

    • Das freut mich zu lesen liebe Vanessa und ganz ehrlich, Loslassen begleitet mich schon sehr lange und es tun sich immer wieder neue Facetten auf. Und du hast es schön geschrieben mit dem prägen und lernen, denn ich sehe es auch so, alles ist für etwas gut. Ich freue mich total, dass du hier bist und kann dir nur empfehlen morgen wieder beim Mindful Monday vorbeizuschauen, da geht es nämlich um Loslassen als eine Erfahrung und zwar in Form eines Erfahrungsshootings. Ich will jetzt hier noch nicht so viel verraten, aber ich kann dir sagen, das hat was mit mir gemacht…
      Ganz liebe Grüße zu dir und bis bald
      Sigi

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