Mindset Monday – Die Macht der Gedanken
Wie ihr wisst, liebe ich Montage und seit ein paar Wochen, den Mindset Monday, wo ich euch mit Gedanken und Themen versorge, die mich gerade umtreiben. Diese Woche blieb keine Zeit dafür, deshalb ist der Mindful Monday heute ein Gastbeitrag von einem ganz lieben Menschen, den ich sehr mag und schätze.
Ups, wer schreibt den hier? Ein Mann!
Hallo, vor über 20 Jahren haben Sigi und ich uns geschäftlich kennengelernt und schnell war klar, dass unser Kontakt ganz sicher darüber hinaus gehen wird. Anfangs war es die Liebe zu Hunden, später kristallisierte sich eine Seelenverwandtschaft heraus. Wir haben uns seither gegenseitig über viele Höhen & Tiefen des Lebens begleitet und tun dies immer noch.
Warum schreibe ich hier? Seit vielen Jahren führe ich ein Glückstagebuch. Sinn ist es ja eigentlich darin zu lesen, wenn es mir mal nicht so gut geht und sich so an die schönen, glücklichen Tage zu erinnern. Mein Problem, ich greife meist immer nur an den nicht so hellen Tagen zum Stift. Ich kann dabei loslassen und meinen Gedanken freien Lauf lassen. Vor einigen Wochen hat mich Sigi mal besucht und dieses „Buch” auf meinem Tisch entdeckt. Ich habe sie lesen lassen und sie war sehr berührt. Gleichzeitig hat sie mich ermutigt, doch mal als Gast auf ihren Blog zu schreiben.
Der Zeitpunkt, dass Sigi im Augenblick den Fokus auf andere Dinge legen muss, war dann wohl richtig, dass ich hier und heute meinen ersten Gastbeitrag schreibe.
Macht (so steht es bei wikipedia) bezeichnet die Fähigkeit einer Person oder Gruppe, auf das Denken und Verhalten einzelner Personen, sozialer Gruppen oder Bevölkerungsteile so einzuwirken, dass diese sich ihren Ansichten oder Wünschen unterordnen und entsprechend verhalten.
Für mich als gefühlter Robin Hood löst Macht alles andere als Wohlbefinden aus.
Gedanken – bei mir sind sie oft negativ, eigentlich schade. Gibt es doch so vieles schönes und wunderbares in meinem Leben. Das Angebot von Literatur, Wissenschaft, Ratgebern, Tipps in den sozialen Medien und natürlich Therapeuten zeigt mir, dass ich mit meinem Thema nicht alleine bin, welch ein Trost ;-).
Wie oft wurde mir schon gesagt, „mach dir doch nicht so viele Gedanken”. Wenn das nur so leicht wäre. Wie gerne würde ich leichter leben, mehr genießen, einfach glücklicher sein und mehr Freude empfinden. Ich lasse mir seit über einem Jahr wieder professionell helfen und habe wirklich das große Glück, hier einen wunderbaren und für mich besonderen Menschen getroffen zu haben. Er schafft es, mir mehr und mehr zu vermitteln, wie ich meine Gedankenwelt etwas in Ordnung bringe und mir weniger Sorgen mache. Er macht mir immer wieder bewusst, was mich ausmacht, welche Fähigkeiten ich habe und dass mein Kontostand nichts mit mir als Mensch zu tun hat.
Würde ich mein aktuelles Leben auf ein Blatt Papier bringen, wäre die Seite mit dem Plus ganz sicher gut gefüllt. Nur, warum denke ich dann so negativ? Warum bringen diese, eigentlich in keinem Verhältnis dazu stehenden, negativen Gedanken mich immer wieder so aus dem Konzept?
Vielleicht kurz zu mir, ich bin Tom, noch 58. In der Statistik gehöre ich vermutlich zur sogenannten Mittelschicht. Eigentlich bin ich Maschinenbautechniker, durch eine Krankheit aber, Anfang 30, etwas aus der Spur geraten. Warum? Mich haben Panikattacken erwischt. Von 0 auf 100, wenn man so will: aus heiterem Himmel. Innerhalb weniger Wochen hatte sich mein Leben komplett gedreht. Konnte es vorher am Atlantik nicht genug Wind zum Surfen haben, stand ich plötzlich mit Herzrasen an der Kasse im Supermarkt. Kein Stein blieb auf dem anderen. Beruf, Sport, Beziehung.
So, vielleicht habe euch meine Zeilen ja neugierig gemacht und ihr seid an einer Fortsetzung interessiert? Für mich und Sigi ganz sicher auch spannend, wie ihr mit der Macht der Gedanken umgeht? Wir freuen uns auf eure Kommentare!
14 Comments
Interessant mal die Gedankenwelt eines Mannes in unserem Alter kennenzulernen.
Willkommen bei uns Mädels 🙂
Grundsätzlich machen wir uns womöglich alle zu viele Gedanken, wobei positive und negative (bzw. melancholisches) sich bestefalls mindestens die Waage halten.
Panik ist in meinem Leben zum Glück nicht vorhanden. Stelle ich mir schwer vor.
Bin gespannte, wie Du was angefasst hast.
VG Nicole
Lieben Dank für die freundliche Aufnahme, liebe Nicole 😉 Du schreibst es, „die beiden Pole mindestens in der Waage zu halten„ wäre doch ein wunderbares Ziel für meine Arbeit. In der Tat, Panik ist kein wirklich guter Begleiter. Mehr dazu vielleicht ja nächsten Montag? Dir eine gute Zeit, liebe Grüße von Tom
Liebe Sigi, lieber Tom,
ich finde, es ist eine prima Idee, dass ihr euch hier gegenseitig Raum gebt. Für dich, lieber Tom, eine feine Möglichkeit zu bloggen und uns an deiner Welt teilhaben zu lassen.
Es ist gut, dass du in Behandlung bist und dir helfen lässt. Denn ich bin sicher, auch du kannst das Schöne und besondere im Leben sehen und finden. Den Glow eben 😉
Glückstagebücher sollten dann aber auch nur fürs Glück da sein. Und das muss nicht immer groß sein und laut hier rufen.
Vielleicht denkst du zu groß in deinem Tagebuch? Schreib dir doch jeden Tag einfach drei (ganz banale) Dinge auf, die du schön findest.. (das Gespräch mit Sige, dass du hier geschrieben hast, der Duft von Kaffee, die Schönheit der Rose auf dem Bild)
Vielleicht macht es das ein bisschen leichter…
Ich drücke die Daumen und bin gespannt auf den nächsten Beitrag von dir.
Liebe Grüße, auch an die liebe Sigi,
Nicole
Hallo Nicole. Ich stelle fest, dass meine Möglichkeit hier zu bloggen sich doch etwas fremd anfühlt. Macht es doch einen Unterschied ob man nur für sich schreibt oder auch andere daran teilhaben lässt. Du könntest mit deiner Vermutung ganz richtig liegen, dass ich zu groß denke. Ich werde deinen Tipp in jedem Fall mal aufnehmen. Bis nächsten Montag 😉 Liebe Grüße von Tom
Herzlich willkommen Tom! Negative Gedanken begleiten viele von uns. Nur jemand der gesund, vital, volles Konto… Auto… Haus und dem besagten Baum hat, kann sich leisten sorglos aufzustehen. Es ist auch nachvollziehbar, dass man dann zum Schreiben oder Reden greift, wenn einem nicht gut geht. Wenn es hilft, soll das auch der Weg zu Erlösung und Erleichterung sein. Ich denke nicht, dass es notwendig ist die glücklichen Momente aufzuschreiben. Die soll man genießen und die bleiben auch im Kopf, ohne dass man sie aufschreibt. Ich würde das Schreiben als eine Art Therapie nehmen. Aufschreiben, Buch zu und weiter machen! Es gibt vielen, die mit sich und der Welt zu kämpfen haben. Man wird überrascht sein, was sich hinter einem lächelnden Gesicht verstecken kann. Gut, dass du deinem Weg gefunden hast. Ich wünsche dir alles Gute! Liebe Grüße!
Hi Mira.
Lieben Dank für deine Zeilen. Ups, den Baum hatte ich ganz vergessen. Nochmal eine Stunde extra beim Therapeuten (zwinker). Das mit dem Schreiben als Therapie sehe ich auch so, einfach raus damit ohne viel nachzudenken. Dir eine gute Zeit, dein Blog ist klasse.
Liebe Grüße, Tom.
Sehr geehrte Frau Klede, lieber Tom
ich finde es eine tolle Idee auch mal eine „andere Person“ zu Wort kommen lassen. „Es“ eröffnet meiner Meinung nach „nur“ unsere aller Horizonte und das ist doch immer gut!
Zum Thema „Panikattacken“ kann ich mich sehr gut in Deine Situation hineinversetzen, denn diese sind auch bereits seit 1996 (!) leider mein ständiger Begleiter:-( !
Aber seit Anfang dieses Jahres bin ich bei einer Psychologin in einer sogenannten EMDR BEHANDLUNG und dies hilft mir sehr! Ich nehme nun schon seit über 6 Monaten keine Tabletten mehr und dies obwohl ich schon einige Situationen hatte, in denen ich früher aus „Angst vor der Angst“ im Vorfeld bereits eine oder mehrere eingenommen hätte!
Hallo Daniel. Respekt für deine offenen Worte. Das mit der Angst vor der Angst kenne ich auch gut, ist bei mir schon einige Jahre her, aber das „ Hirn „ vergisst es nicht wirklich. Klasse, dass dir hier EMDR hilft. Ich habe da keine Erfahrung. Hattest du ein belastendes Erlebnis in deinem Leben, was du bearbeiten kannst. Manchmal habe ich mir gewünscht, ein solches zu haben und somit bearbeiten zu können. Gibt aber nix. Liebevolles Elternhaus, keine Gewalt, kein Unfall usw. Kennst du das Buch „Die Angst aus heiterem Himmel“? Mir hat das sehr geholfen & Tagonis 😉 Wünsche dir einfach nur das Beste. Lieben Gruß von Tom
Hallo Sigi, hallo Tom.
Herzrasen an der Supermarktkasse, das kenne ich. Am liebsten alles stehen und liegen lassen und rausrennen. Vor 30 Jahren war diese schlimme Zeit. Gott sei Dank habe ich das in den Griff bekommen. Schön, dass auch mal ein Mann über dieses Thema schreibt. Willkommen Tom. Meistens gehen nur Frauen damit öffentlich.
Glückstagebuch schreibe ich nicht, vielleicht sollte ich das mal machen. Dann gehören da aber auch wirlich nur Glücksmomente rein. Auch die ganz kleinen. Manchmal übersieht man die ja nicht.
Sigi, ich hoffe, es geht dir gut und danke Tom für deine Offenheit.
Herzliche Grüße
Gudrun
Liebe Gudrun. Vielleicht magst du uns schreiben, wie du die Panikattacken hinter dir lassen konntest. Meine Geschichte dazu wird am nächsten Montag zu lesen sein. Noch kurz zum Glückstagebuch. Da bin ich komplett bei dir, in so ein Buch sollten wirklich nur Glücksmomente rein. Schön finde ich auch, wenn man sich durch Postkarten oder Fotos daran erinnert wo man eine gute Zeit verbracht hat. Hab einen guten Wochenstart in die neue, sonnige Woche. Tom
Und liebe Grüße auch von mir, herzlichst Sigi
Hallo lieber Tom,
etwas später zu deinem Artikel bin ich gekommen, aber mit großem interesse habe ich es gelesen und mich wiedergefunden.
Das aus dem Ruder laufen und so, das kenne ich . Bei mir fing es nach dem Tod meiner Mutter 1989 an und ich hatte einfach damals nur gedacht, das wird besser, wenn ich den plötzlichen Tod verarbeitet habe. Ja denkste….. Irgendwann war das zwar alles weg, aber nur weil mir mein Umfeld immer sagte, ach Elke, das wird schon. Die Zeit heilt alle wunden und weil ich irgendwann nicht mehr hören konnte habe ich angefangen zu funktionieren. Zwischendurch wurde es dann mal wieder schlechter, dann habe ich gemerkt wenn ich viel arbeite, dann geht es wieder. Also habe ich das gemacht. Hauptjob, Nebenjob und so ging das ganze weiter. In der Reha hat man mir gesagt, nach meiner HWS OP und auch 2020, das ich mir einen Therapeuten holen soll. Dooff sind die doch habe ich gedacht, bis dann Ende 2020 nichts mehr ging. Einkaufen alleine, Menschen begegenen, an der Kasse stehen. Es ging nicht mehr. Eine Therapie habe ich dann Ende 2020 bekommen, die bis jetzt 2021 ging, bzw. ich habe die dann gestoppt, weil ich merkte, der weg des Therapeuten ist nicht meiner. Das ging alles in die falsche Richtung. Jetzt suche ich wieder und bis dahin, lebe ich mit Tabletten, das ich immer den Tag und die Nacht überstehe.
Danke für deinen Artikel.
Ich fühle mich jetzt nicht mehr allein.
Liebe Grüße
Elke
Liebe Elke. Nein, alleine bist du ganz sicher nicht und irgendwie hat ja jeder sein berühmtes Päckchen. Wo andere Rückenprobleme etc. haben, ist es bei „uns„ die Psyche. Nur, man sieht unseren Schmerz nicht. Vermutlich würde uns dann ab und zu über die Straße geholfen werden (zwinker). Bitte gebe das Thema Therapie, in welcher Form auch immer, nicht auf. Kein Weg ist gleich, aber bleibe dran. Alles Liebe. Tom
Hey Tom,
liebe Sigi
meine Neugier hast du, lieber Tom, definitiv geweckt und wie spannend, von dir zu lesen! Ich finde es toll, dass du so offen mit dem Thema umgehst und dass es auch mehr und mehr Offenheit dazu gibt, damit es endlich wieder ein Tabuthema weniger gibt. Mich nervt auch oft diese “toxische Positivität”, die es gerade viel auf Social Media gibt (ich weiß nicht, ob du dort aktiv bist)…daher teile gerne mehr von deinen Erfahrungen 🙂
Liebe Grüße!
Freut mich, liebe Vanessa. Da stimme ich dir zu, in diesem ganzen Optimierungswahn geht so manches Thema unter. Das Leben ist leider nicht ausschließlich positiv. Es kann durchaus bereichernd sein, auch mal da hinzusehen, wo es nicht so gut läuft. Wünsche dir einen guten Wochenstart _ Tom