Mindset Monday
Gastbeitrag Simona Hallmann – Frauenpower und Sichtbarkeit
Die Zeit verfliegt – schon wieder Zeit für Mindset Monday und dazu schon fast Ende Juli. Einige von euch haben es sicher mitbekommen: Ich bin euch noch das Foto mit den meisten Likes auf Instagram im Juni schuldig, habe es soeben gepostet. Und hinterfrage hier, warum ausgerechnet dieses Bild zum Sieger gekürt wurde.
Das besagte Bild, das mit Abstand die meisten Likes erhielt, wirft Fragen auf. Zufall oder nicht, es fällt auf, dass viel Haut zu sehen ist. „Sex sells“ könnte man hier wegen der vielen Likes denken, doch vielleicht steckt mehr dahinter. Der Beitrag handelte von #ilookmyage, einem wichtigen und interessanten Thema. Es geht um Sichtbarkeit für Frauen 50+ und uns so zu zeigen wie wir sind. Wow Frauen. Authentizität zählt. Ein sehr relevantes Thema.
Ich sag immer: Meine 50er sind meine besten Jahre.
Allerdings müssen wir auch das „aber“ ansprechen. Diese „Frauen“-Themen scheinen momentan fast schon überhyped zu sein. Die ständige Wiederholung kann dazu führen, dass sie niemand mehr hören oder sehen möchte. Oder noch schlimmer: Sie geraten in Vergessenheit, und das ist definitiv nicht der Sinn der Sache. Wie also richtig damit umgehen?
Nehmen wir beispielsweise Diversity oder Bodypositivity. Wichtige Themen, zweifellos. Doch inzwischen fühle ich mich als schlanke Blondine (falls man das überhaupt noch sagen darf) in manchen Situationen diskriminiert oder ausgeschlossen, besonders wenn ich Modemagazine durchblättere. Es scheint fast so, als würde der Fokus auf bestimmte Gruppen zu einer anderen Form der Ungleichheit führen.
Vor kurzem bin ich auf einen interessanten Beitrag von Simona Hallmann zum Thema gestoßen. Sie sprach genau diese Aspekte an und regte zum Nachdenken an. Deshalb habe ich sie gebeten, heute den Mindful Monday als Gastbloggerin zu übernehmen.
Ich gebe weiter an Simona!
Ich danke dir Sigi, für die Einladung und greife das Thema gerne als Frau in der Generation Wow auf. Unser Alter, ich spreche hier von Mitte 40 bis Anfang 60, wird, genau wie die Konfektionsgrösse 40 aufwärts, dermaßen gehypt. Aber ist es denn wirklich „Wow“ seine Falten, Krampfadern, graue Haare, oder seine Rundungen bauchfrei in allen Medien zu feiern ?
Ja, ich habe Besenreißer, ja ich habe Falten, ja ich habe Pölsterchen aber ich mag sie nicht , Punkt.
Deswegen liebe ich mich trotzdem und man sagt mir nach, ich sei sehr selbstbewusst. Kann ich ja auch sein, sollte jede Frau übrigens sein, aber das ist ein anderes Thema. Ich finde es wahnsinnig toll, dass diese „Bestager Generation “ mehr in den Fokus gerückt ist, aber Hand aufs Herz (oder besser gesagt Falten) so best ist das Älterwerden nicht.
Wisst ihr was ich toll an unserer Generation finde? Was sie zu sagen haben, wie sich der Bezug zur Mode verändert hat und nur mal so am Rande mit Augenzwinkern, dass die jüngeren Männer uns Bestagerfrauen total attraktiv finden. War eine Generation vor uns nicht dran zu denken.
Fotos von Simona: Rechte liegen bei Simona Hallmann
6 Comments
… sehr gut geschrieben und bei vielen Dingen kann ich zustimmen… allerdings mag ich mich tatsächlich mit all meinen Makeln des Allters denn früher war ich null selbstbewusst und das bin ich jetzt…ich mag meinen Körper und vorallem feier ich jeden Tag des älter werdends denn ich hatte einige Abschiede die letzten Jahre und weiß wie kostbar jeder Tag ist und nicht selbstverständlich..
Was ich auch bedenklich finde ist das bodypositivity wenn es total ungesund ist… allerdings muss das jeder für sich entscheiden..ich möchte gerne fit und gesund alt werden..so Gott will…und da mach ich gerne was dafür
Es ist toll das du es auch so siehst. Natürlich soll jeder das an sich feiern , was er besonders mag. Viele springen einfach auf einen Zug, um dabei zu sein, um Sichtweite in den sozialen Medien zu erlangen und nicht weil sie es wirklich zu empfinden. Sich selbst treu bleiben, strahlt Stärke aus. Du bleibst dir treu und zeigst wie man ohne alt zu werden, älter wird. Ich finde das toll und ein Besuch auf deinem Instagram Account zeigt deine Einstellung dazu. LG Simona
Liebe Annette, ich konnte dich ja schon persönlich kennenlernen und habe mir in etwa auch gedacht, dass du so tickst und das finde ich gut. Über dem ganzen Diversity und Bodypositivity wird heute oft vergessen, das Bewegung und vernünftige Ernährung gesundes Altern (und jeder Tag ohne große Zipperlein ist kostbar) gar erst möglich machen, oft mit dem Nebeneffekt, dass die Figur eine Figur bleibt und sich nicht wesentlich ändert. Und da tu ich auch gern was für, genauso wie ich meinen Körper in der Menopause mit Supplements unterstütze, weil sie mir gut tun. Aber jeder, so wie er will, wie du auch schreibst. Ganz herzliche Grüße, Sigi
Hallo ihr beiden!
Ich bin ganz bei euch! Als frische 60igerin fühle ich, dass das Alter und das was ich erlebt habe, stolz macht. Ich könnte mir nie vorstellen etwas an mir verändern zu wollen. Dem Account von Simona folge ich schon seit längerem aufmerksam. Sie spricht mir aus der Seele!
Ich danke euch beiden für diesen inspirierenden Beitrag!
LG Roswitha
Ich finde es wunderbar, dass du mit dir im reinen bist, nur so kann man , egal welchen Alters, glücklich sein und dies ausstrahlen. Ehrlichkeit vorallem zu sich selber ist der Schlüssel, selbstbewusst durch Leben zu gehen und dies auch auszustrahlen. Schön das dir mein Account gefällt und du ein Teil meiner Community bist. Lg Simona
Liebe Roswitha, das ist eine super Einstellung. Ich mag mich und alles, was ich erlebt habe und mir widerfahren ist auch, aber nicht ohne aber, da bin ich ganz ehrlich. Ich war auch schon beim Schönheitsdoc, der sich zum Glück geweigert hat, mich zu liften. Erst seit diesem Tag, akzeptiere ich alles an mir, wie es ist, manchmal mit einem kleinen aber, aber ich denke das darf ruhig sein. Ganz liebe Grüße zu dir, Sigrid
Klasse Beitrag! Ich wollte direkt etwas dazu schreiben und da sehe ich, du schreibst mir aus der Seele…ZITAT: „Manchmal frage ich mich, ob das ganze Tohuwabohu eine Art Entschuldigung dafür ist, dass man ungesund lebt oder nichts mehr aus sich macht ? Aber es ist ja einfach, alles auf „Bodypositivity“ zu schieben“.
Man soll es bitte nicht falsch verstehen, aber es ist meistens einfacher, auf Alter und Wechseljahre zu schieben, statt zugeben, dass der Körper, der sich wohl verändert, mehr Arbeit und Disziplin benötigt.
Ich bin nicht glücklich, wenn ich immer mehr Falten an meinen Gesicht sehe, ich akzeptiere es, weil es in der Natur nicht anders geht. Ich würde aber nicht behaupten, dass es toll ist.
Ihr beide habt das Thema von einer ganz anderen Seite aufgegriffen und ich finde das super! Liebe Grüße!
Lieben dank für dein Kommentar hier im Blog. Ja es ist einfach nicht toll alt zu werden, Punkt. Es freut mich, dass ich mit meinen Zeilen ganz auf deiner Wellenlänge surfe. Ich denke , da sind noch viel mehr Frauen, die ebenso ticken, aber aus Angst Follower zu verlieren, nicht so offen sind und sich deswegen in den sozialen Medien mit solch Offenheit zurück halten. Oder , vielleicht auch gar nicht weiter darüber nachdenken .
Liebe Grüße Simona
Danke auch von mir liebe Mira, Sigi