Mindset Monday
Wer die Wahl hat, hat die Qual
Haben wir zu viele Wahlmöglichkeiten?
Wer mich kennt und wer meinen Blog und meine Posts auf Instagram aufmerksam liest, weiß, dass ich seit ungefähr einem Jahr Englisch lerne bzw. versuche es aufzubessern. Englisch habe ich immer montags bei Julia. Und ich bekomme immer eine Hausaufgabe auf.
Dieses Mal einen Text schreiben zum Thema: „Eine Wahl haben“. Und zwar zwei Aspekte dazu beleuchten. Den Aspekt Shopping hatten wir schon in der letzten Englischstunde.
Und da dachte ich, praktisch veranlagt wie ich bin, das Thema eignet sich auch für den Mindset Monday, somit kann ich mal ganz schnell zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Ok, wo haben wir eine „mindful“ Wahl? Spontan würde ich mal sagen bei der Reaktion, wir können immer so oder so reagieren. Als weiteres Beispiel, aber fast ein bisschen zu ähnlich, wir können immer ja oder nein sagen, rechts oder links abbiegen. Das wäre jetzt mal ein Aspekt.
Im englischen Text letzte Woche (Thema Shopping) ging es aber mehr um das Überangebot und dass es schwierig ist, sich zu entscheiden, weil es einfach zu viel Auswahl gibt.
Spontan würde jetzt das Thema Freizeitstress auch gut dazu passen, aber das haben wir mehr oder weniger auch schon mündlich im Englisch-Unterricht angerissen. Dass viele Menschen mittlerweile mit der Zu- oder Absage zu einer Verabredung, Einladung, Veranstaltung so lange warten (weil, es könnte ja noch etwas Besseres kommen), bis es zu spät ist oder sich tatsächlich in letzter Sekunde noch umentscheiden. Ein großes Minus in unserer vernetzten Welt.
Überall gibt es ein Überangebot. Nehmen wir mal Fernseh- und Streamingprogramme, Handys, Telefonanschlüsse, Computer, Apps, Stromanbieter… also alles was ich jetzt mal ganz grob unter dem Oberbegriff Technik-Schnickschnack einsortieren würde. Ich mag es gar nicht, mich mit diesen Sachen auseinanderzusetzen. Mir ist das Überangebot zu groß, außerdem bin ich alles andere als technikaffin. Wahrscheinlich schaue ich deshalb auch kein Fernsehen. Ich würde nur switchen. Ich gehe ins Kino, da muss ich aus maximal 20 Filmen wählen, wovon mindestens 12 nicht meinem Geschmack entsprechen, und mit 8 zur Auswahl komme ich ganz gut klar.
Ganz schlimm, einen neuen Handyvertrag abschließen. Da behalte ich mein altes Smartphone lieber. Das kann man jetzt ewig so weiterspinnen. Und ich gehöre noch zu denen, die keine Rezensionen und Testurteile lesen. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass das die Wahl dann tatsächlich zur Qual macht.
Oder die Menschen, die meinen, Ihren neuen Partner online finden zu wollen/müssen. Erst mal, welche Plattform soll es denn sein? Bumble, Tinder, Elite, Joy… und das sind noch lange nicht alle. Hat man sich dann auf einer Plattform angemeldet, dann geht’s erst richtig los, Fragen sind zu beantworten, Kriterien auszuwählen, Vorlieben zu nenen, schon spannend was man da so alles ankreuzen und wählen kann, um den perfekten Partner zu finden.
Je nachdem auf welcher Plattform man sich angemeldet hat, bekommt man hinterher Vorschläge, Matches oder Anfragen und nicht nur 2 oder 3, nein, einen ganzen Sack voll an potenziellen Kandidaten oder Kandidatinnen. Und wer ist denn dann der oder die Richtige? Ja, wer die Wahl hat, hat die Qual.
Eigentlich wollte ich zu diesem Thema mal einen extra Blogbeitrag schreiben, aber meine beiden potenziellen Männer schwächeln bei den Interviews, haben beide Ihr Match mittlerweile gefunden.
Aber zurück zum Anfangsthema. Die Wahl in der Reaktion zu haben, so oder so zu reagieren, ja oder nein, rechts oder links. Komplexe Themen oder einfach das Hier und Jetzt.
Das fängt ja schon am frühen Morgen an: der Wecker klingelt, stehe ich auf oder bleibe ich liegen. Esse ich Müsli oder mache ich mir Rühreier, das schwarze oder das gelbe Kleid oder doch eine Hose? Aber sind das letztendlich nicht alles Luxusprobleme? Können wir nicht einfach dankbar sein für das, was wir haben und auch die Möglichkeit zu wählen?
Wir haben immer die Wahl, entscheiden oft unbewusst oder automatisch. Aber dann gibt es wieder andere Themen oder Situationen wo wir hadern. Das sind eher Themen, die uns persönlich betreffen, tiefergehend beschäftigen, Liebe, Beziehungen, Job, Selbstliebe, Zufriedenheit… Da haben wir auch immer eine Wahl, aber das Wählen fällt uns da noch viel schwerer, weil es oft damit zusammenhängt die Komfortzone zu verlassen.
Und klar, um so mehr Möglichkeiten ich habe, mich für eine zu entscheiden, heißt das im Umkehrschluss, mich gegen eine oder mehrere andere zu entscheiden. Und was, wenn meine Wahl sich dann als falsch rausstellt? Was hat das für Konsequenzen?
Ich selbst treffe grundsätzlich meist schnell eine Wahl, meist ganz spontan und aus dem Bauch raus. Bei komplexeren Themen denke ich schon mal eine Weile drüber nach, bespreche mich (selten) mit anderen, wäge ab und entscheide dann. Das ist dann eher eine Kopfsache. Und wenn die Wahl mal nicht richtig war? Egal, dann habe ich etwas gelernt und es wird anders abgebogen!
Und die besten Entscheidungen trifft man mit dem Herzen, denn wofür das Herz schlägt, kann nicht verkehrt sein. Ich stehe immer zu meinen Entscheidungen, denn es ist mein Leben, meine Wahl und ich muss am Ende des Tages zufrieden und glücklich sein.
Wie seht Ihr das mit der Auswahl? Fällt es Euch leicht eine Wahl zu treffen bei welchem Thema auch immer? Und entscheidet Ihr mit Kopf, Bauch oder Herz?
14 Comments
It depends….
Beim Shopping tue ich mich manchmal schwer. Durch deine Frage hast du mich ja angeregt, einen Kommentar dazu zu schreiben, hihi.
Fernsehen, Kino oder ähnliches fällt mir sehr leicht.
Freizeit? Relativ einfach, da werden Aktivitäten nach Bauch ausgewählt, ‚Pflicht‘ wird entschieden, Kür ebenfalls. Ich warte nicht auf besseres. Was mir gefällt; da sage ich zu. Selten komme ich dabei später in Bredouille.
Tinder und Ähnliches benötige ich nicht. Es ist mir auch ein bisschen suspekt. Aber wer es mag, der soll es nutzen. Ich kenne beide Seiten aus dem Bekanntenkreis: gelungen und Mist.
Handy: Ich bin seit hundert Jahren beim gleichen Anbieter, verlasse mich auf den Service, das beste Angebot zu bekommen und wähle mein Smartphone gezielt aus.
Die Suche nach einem Notebook: räusper….
Es kommt also immer darauf an.
In diesem Sinne wünsche ich dir eine exzellente und wohl gewählte Woche.
Liebe Grüße
Nicole
Danke für den Einblick in Deine Wahlmöglichkeiten liebe Nicole und am liebsten mag ich den Kommentar zu Deinem Notebook. Ich wünsche Dir eine gute Zeit.
Ganz lieb
Sigi
Liebe Sigi,
ich musste hier und da doch sehr schmunzeln.
ja ja, die Qual der Wahl.
Ich muss gestehen, das viele Dinge bei mir die Natur gut eingerichtet hat. In Sachen Kleidung am morgen für das Büro oder damals die Schule oder Ausbildung. Das kam bei mir immer spontan und oft, sogar sehr oft kam es vor, das wenn ich unbedingt etwas anziehen wollte, was noch nicht gebügelt ist, ich es erst bügeln musste. Meine Mutter war da Konsequent, was auch gut war.
Bei Verträgen und anderen Dingen ist es gemischt bei mir. Oft kommt eher eine Unsicherheit bei mir da hoch.
Aber ein toller Beitrag. Danke dafür.
Liebe Grüße
elke von elkevoss.de
Freut mich, dass ich Dich zum Schmunzeln gebracht habe liebe Elke. Und so hat jeder wohl seine Dinge, wo Entscheidungen schnell getroffen werden und wo nicht. Danke für Dein Kompliment und Deinen anschaulichen Kommentar.
Herzliche Grüße
Sigi
Ich kann mich nie schnell entscheiden, das ist tatsächlich mein Schwachpunkt. Es hat auch nichts mit der heutigen schnelllebigen Zeit zu tun. Ich war nie ein spontaner Mensch. Vielleicht weil ich schon als Kind auf sehr viel verzichten müsste und dementsprechend immer das wählen müsste was gut, praktisch und lohnend ist. Somit, Entscheidungen treffen fällt mir sehr schwer. Liebe Grüße!
Das ist mal eine ganz andere Seite der Medaille liebe Mira und ich freue mich sehr, dass Du diesen Kommentar geschrieben hast und Deinen “Schwachpunkt” (der nicht unbedingt einer ist, manchmal ist besonnen ja besser) mit uns geteilt hast.
Habe noch eine schöne Woche
Liebe Grüße
Sigrid
Oh ja, das mit diesen Einladungen und darauf warten, dass noch was besseres kommt… puh… das kenne ich und höre ich so häufig. Das finde ich ist echt einer der negativsten Aspekte der vielen Wahlmöglichkeiten!
Da gebe ich Dir vollkommen recht liebe Christine, ich kann es absolut nicht leiden, wenn mir jemand “ohne triftigen Grund” kurzfristig absagt, da soll man vorher nicht zusagen, oder?
Viele Grüße
Sigi
Liebe Sigi, ja, wer die Wahl hat…. In unserer heutige Zeit ist das wohl wahr. Es gibt ein riesiges Überangebot. Eigentlich entscheide ich mich ziemlich schnell. Aber wenn es kompliziert wird wie z. B. beim Handykauf oder Handyvertrag, für mich jedenfalls kompliziert, dann bleibe ich bei meinem alten. Wie oft habe ich schon geschaut und habe wieder Abstand genommen.Aber irgendwann muss ich in den sauren Apfel beißen. Partner online, never ever. Aber gut ich brauche auch keinen 😉 Ich komme ins Rotieren, wenn in einem Restaurant die Speisekarte sooo lang ist, dann kann ich mich nicht entscheiden. Wir haben z. B. auch kein “Bezahlfernsehen” wie Netflix oder Sky. Uns reicht, was wir haben. Eigentlich muss ich gar nicht groß wählen oder mich quälen 😉 , ich entscheide, ob Kopf oder Bauch, aber ich entscheide hier und jetzt.
Liebe Grüße
Gudrun
Ein sehr schöner Kommentar liebe Gudrun, auch der Einblick in Deine Entscheidungsfreude gefällt mir sehr. Ich glaube so hat jeder seine Achillesferse, wo er schneller ist mit Entscheidungen und wo nicht. Und im hier und jetzt ist immer gut.
Ganz liebe Grüße
Sigrid
Liebe Sigi, ich entscheide oft schnell und aus dem Bauch heraus. Wenn ich mir aber bei etwas nicht sicher bin, schlaf ich eine Nacht drüber. Vieles sieht dann am nächsten Tag schon wieder anders aus. Ich mag deinen Mindful Monday <3 Herzlich Ursula
Das freut mich so sehr, dass Du meinen Mindful Monday magst und ich entscheide auch oft aus dem Bauch raus. Liebe Grüße zu Dir.Sigi
Hi Sigi,
toller Artikel! Ja, die Wahl haben…das erinnert mich an eines meiner liebsten Zitate aus Sex and the City von Carrie Bradshaw: “In einer Stadt voller Möglichkeiten ist es manchmal schön zu wissen, dass man nur eine hat.” (bezogen auf Mr. Big als monogame Beziehung) und ich glaube, das hat einen wahren Kern. Viele Möglichkeiten bedeuten nicht nur viele Möglichkeiten, sondern auch viele Versuchungen, Unsicherheiten, etc. Aber damit lernen umzugehen, ist auch aufregend – lerne ich gerade auch mal wieder. Spannend, dass das Thema gerade jetzt auf deinem Blog kommt – aber es gibt ja keine Zufälle.
Liebe Grüße!
Das freut mich sehr liebe Vanessa, danke für Dein Kompliment. Das ist ein interessantes Zitat und eine super Interpretation Deinerseits. Und klasse, dass Du so offen bist zu teilen, dass Du gerade auch dabei bist, zu lernen damit umzugehen. Ich hatte gestern so ein Aha-Erlebnis, habe über Komfortzone verlassen nachgedacht und prompt wurde mir ein Post eingespielt:
“Breite Deine Flügel aus und schau wie weit sie Dich tragen.
Vertrau auf Dich und Dein Gefühl, es ist Zeit, neue Dinge zu wagen.
Hab Mut und lass Dich fallen, so viele Wunder und neue Welten gibt es zu sehen.
Auf ins Abenteuer und frische Luft atmen,
hab keine Angst, es wird schon gehen.” #timtextet @tims.diary
Ein Zeichen?
Liebe Grüße
Sigi