Märchenhafte Tage in der goldenen Stadt
Die Stadt der 100 Türme
Prag ist immer wieder eine Reise wert, wie so viele andere Städte auch. Für mich zählt die Stadt an der Moldau zu meinen Lieblingsstädten, ich mag den Charme der Stadt, die wunderschönen Gebäude, die kleinen, verborgenen Gassen abseits vom Trubel. Und von Nürnberg nach Prag ist es auch nicht sooo weit, sodass wir es zwei, drei Mal im Jahr dahin schaffen.
Wie Venedig ist Prag für mich eine Winterstadt, am schönsten zu besuchen von Oktober bis März, wenn die Massen nicht unterwegs sind und man über die Karlsbrücke laufen kann, ohne angerempelt und zerquetscht zu werden. Außerdem genieße ich es, warm eingepackt ein Trdelnik mit viel Schokolade zu essen. Wenn ich in Prag bin, ein Muss.
In diesem Blogartikel werde ich einen Stadtrundgang zu meinen Highlights an Sehenswürdigkeiten in Prag beschreiben, dabei werde ich Euch zu Altbekanntem führen, wie auch zu kleineren Sights, die ein bisschen abseits der ausgetretenen Pfade liegen und noch nicht ganz so populär.
Vollständig ist meine Liste mit Sicherheit nicht, spiegelt sie zum einen meinen persönlichen Geschmack wider und zum anderen will ich hier ja keinen 100 seitigen Reiseführer schreiben, sondern nur ein paar Tipps weitergeben.
Mein Rundgang ist an einem Tag auch nicht zu schaffen, denn, wie ich, wollt Ihr ja auch die Sehenswürdigkeiten besichtigen und Pausen einlegen. Ihr könnt Euch Abschnitte der Tour raussuchen oder auch am nächsten Tag dort weitergehen, wo Ihr am vorhergehenden aufgehört habt. Und den einen oder anderen Abzweig für Eure eigenen Entdeckungen werdet Ihr mit Sicherheit auch noch nehmen.
Und weil ich mal wieder ganz viel über Prag zu erzählen habe und Ihr nicht ewig scrollen sollt, habe ich den Artikel auf 3 Teile gegliedert:
Lasst uns meinen Prag-Rundgang in der Altstadt starten, rund um den Altstädter Ring, die geballte Ladung Prag quasi.
Der Altstädter Ring, Staroměstské náměstí, ist kein Ring, wie man vom Namen her denken könnte, sondern der historische „Hauptplatz“ von Prag. Hier stehen viele Sehenswürdigkeiten, wie die Teynkirche, den Palais Kinsky, die Statue von Jan Hus, die „weiße“ St.-Nikolaus-Kirche und natürlich das Altstädter Rathaus mit der Astronomischen Uhr. Wie bei allen bekannten Sehenswürdigkeiten auf der Welt hat man natürlich auch hier mehr davon, wenn man recht früh oder spät unterwegs ist oder, so wie wir meist, in der kalten Jahreszeit.
Aber zurück zum Altstädter Ring: Ich weiß immer gar nicht in welche Richtung ich zuerst schauen soll. Wunderschöne bunte Häuserensembles reihen sich aneinander, die Astronomische Uhr mit Ihrem Figurenspiel zur vollen Stunde bittet um Aufmerksamkeit, die Kirchen wollen besichtigt werden.
Und auf dem Platz an sich ist auch so einiges geboten. Auf der Seite der St.-Nikolaus-Kirche stehen einige Stände mit Prager Spezialitäten, wie dem Prager Schinken und dem legendären Trdelnik, den ich eingangs schon erwähnte. Trdelnik ist Baumkuchen bzw. Baumstriezel, wird in Form einer Rolle auf Stöcken gebacken, mit Zucker und Nüssen bestreut und mit verschiedenen Füllungen angeboten. Unbedingt probieren!
Außerdem führen verschiedenste Straßenkünstler Ihre Darbietungen vor.
Prag ist eine Stadt, die man gut zu Fuß erkunden kann und das machen wir jedes Mal gerne. Sehenswürdigkeit reiht sich an Sehenswürdigkeit, wir lassen uns treiben und ohne dass wir es bemerken, sind wir schon etliche (Kilo)meter gelaufen.
Wer nicht so gerne zu Fuß unterwegs ist oder es etwas romantischer mag, kann sich hier am Platz auch eine Pferdekutsche mieten und sich eine Runde durch die Stadt kutschieren lassen. Das ist mir leider nicht gegönnt, wer meinen Venedig-Artikel gelesen hat, weiß es schon. Meinem Mann fehlt die romantische Ader. Keine Gondel, keine Kutsche und auch keine Fake-Oldtimer!
Die Statue Jan Hus im Rücken gehen wir linker Hand weiter in die Fußgängerzone, in die Celetná mit wunderschönen Häusern. Hier in der Straße gibt es vielerlei zu sehen von Souvenirs über Boutiquen, historischen Gebäuden und Museen bis hin zur „Fisch-Pediküre“ (wer’s braucht!).
An Museen sind hier das Wachsfigurenmuseum von Madame Tussaud, das Museum Grevin (auch Wachsfiguren) mit Chocolate Museum und das Museum of Torture zu finden. Wenn man alle anschauen will, ist der Tag vorbei.
Außerdem kommen wir am Celetná Theater und dem Haus zur Schwarzen Mutter Gottes vorbei und landen schließlich beim Pulverturm. Diesen besteigen wir und haben eine herrliche Aussicht über Prag.
Wir laufen die Straße am náměstí Republiky weiter bis hinunter zur Dlouhá (linker Hand). Und legen hier in unserem Lieblingsimbiss, der Metzgerei Naše maso einen Stopp ein. Kein Prag Urlaub ohne ein leckeres Tatar dort. Und wer es lieber vegetarisch mag, findet direkt daneben im Sisters lecker belegte Brote.
Vorbei am kleinsten, schmalsten Haus in Prag, am Agneskloster und kleinen Straßen und Gässchen schlendern wir nach Josefov (Josefstadt), dem jüdischen Viertel mit verschiedenen Synagogen, dem jüdischen Museum und dem jüdischen Friedhof.
Hier ist dann nicht mehr weit bis zum Hotel InterContinental, der Moldau und der Pariser Straße, der Nobel Einkaufsmeile.
Das Hotel InterContinental, ein Luxushotel, ist ein Gebäude aus dem Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre, ein Beispiel moderner, brutalistischer Architektur, es markiert quasi das Ende der Pařížská, Pariser Straße.
Ein paar Meter weiter und wir sind schon an der Moldau bei der Čechův most, einer sehr schönen Brücke aus Stein und Eisen, die die Stadtteile Letna und Holešovice mit der Altstadt verbinden. Unten am Ufer kann man Bootstouren mitmachen, spazieren oder joggen gehen.
Aber wieder zurück zur Pařížská. Die Pariser Straße ist ein schöner Boulevard mit prachtvollen Jugendstilhäusern und vielen Edelboutiquen. Wir bummeln an den Geschäften vorbei, kaufen eine Kleinigkeit und laufen zum Anfang der Pariser Straße und befinden uns somit wieder auf dem Altstädter Ring.
Mehr von meinem Rundgang: hier!