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Die bekannteste Sehenswürdigkeit in Prag fehlt uns noch, die Karlsbrücke. Machen wir uns vom Altstädter Ring aus auf dem Weg dorthin. Da es in der Altstadt überall immer recht voll ist, nehmen wir die kleine Straße an der St.-Nikolaus-Kirche und kommen dann gleich noch an der öffentlichen Bibliothek in der Mariánské nám. 98 / Platnéřská vorbei. Gleich die Treppe hinauf im Foyer steht ein großer Bücherturm, mit dem man witzige Fotos machen kann. Und auf der anderen Straßenseite befindet sich das Rathaus mit sehenswerter Tür und Treppenhaus.

Um so näher man der Karlsbrücke kommt, um so voller wird es. Die Dichte der Souvenirläden nimmt zu, die Gassen werden kleiner, immer mehr Touristen zwängen sich durch, zwischendrin mal ein Highlight, ein Café oder ein besonderer Shop und das Apple Museum, aber ansonsten Gewimmel, aber was macht man nicht alles um zur Sehenswürdigkeit der Sehenswürdigkeiten zu kommen?

Vor der Brücke Matrosen, die Bootsfahrten anbieten.

Auf der Brücke kleine Händler mit Schmuck, Bildern, Karikaturen, eine Band, die recht nette Musik macht und Menschen, die auf den besten Platz für ein Foto oder Selfie lauern. Darüber sollte man aber nicht vergessen, die Brücke zu würdigen und zu bestaunen. Die Karlsbrücke aus dem 14. Jahrhundert ist die älteste erhaltene Brücke über die Moldau und eine der ältesten Steinbrücken Europas mit zwei Türmen und vielen Statuen. Und auch eine tolle Aussicht auf die Kleinseite und die Burg haben wir von hier aus auch.

Gleich linker Hand vor der Brücke gibt es eine Großraumdisco in der am Abend kräftig gefeiert wird. In erster Linie sind hier Klassenfahrten und Junggesellenabschiede unterwegs. Nichts für uns.

Daneben in der Novotného lávka 200 befindet sich der Ice Pub Prague. Mittlerweile gibt es diese Art Etablissement in fast jeder Metropole oder Großstadt, sogar in Palma de Mallorca. Braucht man das? Nein, aber zugegeben, wir waren auch drin und haben ein paar Schnäpse gekippt. Just for fun.

Wie wir so über die Karlsbrücke in Richtung Kleinseite laufen, merken wir gleich, dass umso näher wir der Kleinseite kommen, umso weniger voll die Brücke ist. Scheinbar gibt es wirklich einige, die da ganz schnell einen Haken an die Brücke machen oder vielleicht auch den Weg zu Fuß zur Prager Burg scheuen.

Auf der anderen Seite der Brücke angekommen, hat man drei Möglichkeiten: rechts, links oder geradeaus.

Geradeaus ist eigentlich ein Muss, kommen wir auf diesem Weg doch zur Prager Burg hinauf. Deshalb werde ich diese Route auch als erstes beschreiben, aber vorher legen wir einen Stopp ein bei meinem Lieblings-Trdelnik, direkt rechter Hand unterhalb der Brücke, ein.
Nach unseren Prag-Trips habe ich immer ein, zwei Kilo zugenommen, weil ich jeden Tag mindestens ein Trdelnik nasche.

Zufrieden laufen wir dann die Mostecká hinauf, diese Straße ist ein Teil des Königsweges und führt fast hinauf bis zur Prager Burg. Hübsche barocke Häuser, nette Geschäfte und viele Lokale säumen die schöne Straße.
Vorbei an der Kirche Kostel sv. Mikuláše und dann weiter die Nerudova den Berg hinauf.

Oben am Hotel Golden Star angekommen, haben wir die Wahl, rechts herum zur Prager Burg oder weiter geradeaus zum Strahovský Kloster.

Wir laufen erst einmal zur Burg, sollte man ja gesehen haben, und treffen zufällig genau auf die Wachablösung, die jetzt natürlich gerade jeder anschauen will. Ganz schön was los hier oben.

Bilder von der Burg an sich habe ich gar nicht, manchmal bin ich so beeindruckt, dass ich fotografieren einfach vergesse. Eine tolle Anlage mit Hradschiner Platz, Burghöfen, dem Dom und meinem Highlight dem „Goldene Gässchen“. Ein Teil der pittoresken Häuschen ist zu besichtigen und zwar wird einem hier das einstige Leben in der Gasse vor Augen geführt. Wer will kann sich auch im Armbrust-Schießen versuchen.

Wir verlassen die Burganlage durch das „Goldene Gässchen“ und wären über die Straße Klárov ganz schnell wieder zurück an der Moldau und in der Altstadt.

Aber wir hatten beim Hotel Golden Star ja die Wahl, und laufen jetzt noch an beagter Kreuzung weiter geradeaus zum Strahovský Kloster, dem größten Kloster des Landes. Hier ist es ganz anders als bei der Burg. Ruhig und gemächlich, wir haben eine tolle Aussicht auf Prag und freuen uns über die Abgeschiedenheit. Wir lassen uns durch kleine Gässchen treiben, bestaunen die Gebäude und kehren schließlich im Garten vom

Velklá klášterní Restaurant auf eine tschechische Brotzeit ein.

So, nun heißt es mit vollem Bauch den Berg wieder hinunter. Aber nach unten geht’s ja immer leichter. Aber unten müssen wir noch eine Entscheidung treffen. Gehen wir über die Karlsbrücke wieder zurück in die Altstadt oder erkunden wir die Kleinseite noch rechts und links von der Karlsbrücke?

Natürlich bin ich für entdecken.

Mein Rundgang in Prag geht hier weiter!

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