Also dann: Kleinseite. Zuerst schlendern wir mal nach rechts (die Karlsbrücke im Rücken). Also quasi wieder zuerst ein Stop bei meinem Lieblings Trdelnik. Wir bummeln rechter Hand durch die Gassen und kommen früher oder später zur engsten Gasse in Prag, wo der (Fußgänger-)Verkehr sogar mit einer Ampel geregelt wird.
Nach diesem „Erlebnis“ müssen wir uns mit Gingerbread und Glühwein bei Perníkový panáček stärken, bevor wir das Kafka Museum in Angriff nehmen. Da brauchen wir auch neue Kräfte und Humor, denn vor dem Museum steht „Piss“, eine „außergewöhnliche“ Skulptur des tschechischen Künstlers David Černý, der einem hier in Prag mit seinen Skulpturen des Öfteren über den Weg läuft.
Gleich nach dem Museum geht es wieder zum Ufer der Moldau runter, wo meist viele Schwäne und asiatische Brautpaare (warum, weshalb, wieso?) anzutreffen sind. Also machen wir auch gleich ein paar Fotos, es lohnt sich, denn von hier haben wir einen schönen Blick auf die Karlsbrücke.
So, die eine Hälfte auf der Kleinseite haben wir gesehen, jetzt kommt die andere dran.
Also wieder zurück zum Ausgangspunkt Karlbrücke/Kleinseite und dann hinunter auf die Kampa-Insel. Hier wurden schon viele bekannte Filme gedreht, unter anderem auch „Mission Impossible“ mit Tom Cruise. Aber natürlich gibt es hier auf der Seite noch viel mehr zu sehen, nette Cafés, Geschäfte, Antiquitätenläden. Bootstouren sind auch möglich.
Highlight ist für mich in dieser Ecke dann die John-Lennon-Mauer. Eine Wand voll sehenswerter Street Art. Immer wieder kommen neue Graffiti hinzu.
Durch eine kleine Tür gelangen wir in einen wunderschönen Garten mit einem kleinen Café und einem sehr sehenswerten Shop, der außer John Lennon Souvenirs, der hochwertigen Art, auch wunderschönes Porzellan und Glas anbietet. Auch das Gebäude an sich ist schon sehenswert.
Hier auf der Kleinseite gäbe es noch so viel zu sehen, alles können wir nicht schaffen und so entscheiden wir uns für das Kampa Museum. Alleine der Spaziergang dorthin ist idyllisch und ruhig, nach der Menschenansammlung bei der John-Lennon-Wall tut das richtig gut. Das Kampa Museum beherbergt eine Sammlung moderner Kunst und hat immer wieder sehr interessante Wechsel-Ausstellungen. Aktuell bis September 2020 die Ausstellung: Ben Willikens. Spaces of Modernity.
Und auch für die, die nicht so kunstinteressiert sind, lohnt sich der Spaziergang hierhin, die Außenanlagen, Skulpturen, unter anderem wieder von David Černý, und die Umgebung sind auch sehr sehenswert.
Ja, und nicht nur auf der Kleinseite gäbe es noch sooo viel zu sehen, ganz Prag ist noch lange nicht entdeckt. Aber wir kommen ja noch öfter nach Prag und werden dann Gelegenheit haben, noch viel anderes zu erkunden.
Zum Abschluss des Rundgangs gehen wir über die Legii Most über die Moldau hinüber in die Neustadt. Hier schlendern wir die Naródní entlang und kommen zum Neuen Theater, einem Gebäude, dass hier so gar nicht hin passt, aus dem Jahr 1983. Damals mit Sicherheit bestimmt total hip, und ich muss sagen (nach meinem persönlichen Empfinden), ist das Gebäude schon wieder so häßlich, dass es einen gewissen Charme hat und beeindruckend ist. Fast wären wir an dem Kasten vorbeigelaufen. Wäre schade gewesen, denn das Treppenhaus im Inneren: richtig toll.
Ein Stückchen weiter die Straße entlang legen wir eine Pause im Café Louvre ein, einem richtig tollen Kaffeehaus, wie es in Prag einige gibt. Welches das Schönste ist, ist natürlich Geschmackssache und jeder hat da so seinen Favoriten. Am besten alle ausprobieren.
Von hier gibt es jetzt natürlich auch wieder viele Möglichkeiten weiterzugehen. Entweder durch die Straßen und Gassen zum Altstädter Ring zurück.
Wer noch nicht genug gesehen und erlebt hat kann noch einen Umweg über Wenzelsplatz und Fußgängerzone Na Příkopě machen. Mit Sicherheit kurzweilig, aber da gibt es die gleichen Geschäfte wie überall.
Wir ziehen die Route über den Havelské tržiště, dem städtischen Regionalmarkt, vor. Natürlich touristisch und eher voll, von Obst über Karlsbader Oblaten bis hin zu kitschigem Kunsthandwerk ist alles zu haben, aber irgendwie fühlt sich das hier typisch an und ist auch wirklich schön anzusehen. Und wer eine kleine Stärkung braucht oder Durst hat, wird hier auch fündig.
Von hier aus queren wir die Fußgängerzone und gehen durch das kleine Shopping Center Slovanský dům, bitte den „Brunnen beachten!“ zum Senovážné nám und weiter zum Bahnhof Masarykovo nádraží.
Hier endet mein Rundgang. Ich könnte noch so viel schreiben und zeigen, aber das hebe ich mir für ein andermal auf.
Wo ich in Prag übernachte? Klickt mal hier.
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Demnächst lest Ihr hier mehr über Essen und Trinken in Prag und meine Lieblingsviertel. Klickt wieder rein.