Erlebnis pur am Steinberger See in der Oberpfalz
Hier steht ganz neu die größte Erlebnisholzkugel der Welt!
Für uns aus Nürnberg ist die Oberpfalz nur einen Katzensprung entfernt und hat viele schöne Ausflugsziele zu bieten. Aber wenn man mal von weiter weg hinschaut, ist die Oberpfalz mit ihren Burgen, Schlössern, Seen, Museen und Freizeitaktivitäten nicht ganz so populär und bekannt wie andere bayerische Regionen. Schade eigentlich, gibt es doch auch in der Oberpfalz richtig viel zu entdecken. Internationale Touristen trifft man hier fast nur in Regensburg und dann eher Richtung Bayerischer Wald. Aber wenn man die neuesten Studien zum Thema liest, dann ist die Tourismusregion „Oberpfalz“ im Kommen, vielleicht weil der Trend auch ein bisschen in Richtung Heimat entdecken und Nachhaltigkeit geht. Und weil sich Regionen, wie die Oberpfalz, mittlerweile fit machen für jede Altersgruppe und das Image der Kaffeefahrtenstopps ablegen wollen.
Da passt das neueste Highlight in der Oberpfalz gut ins Konzept. Der neueste Coup ist die größte „Erlebnisholzkugel“ der Welt. Und wir sind gleich mal hingefahren.
Die Erlebnisholzkugel liegt direkt in Steinberg am See. Den See mit seinen Freizeitmöglichkeiten wie dem Movin Ground und Wild Wake&Ski kennen wir schon. Im inMotion Park ganz neu aufgebaut sehen wir die Erlebnisholzkugel schon von Weitem. Ähnelt sie nicht ein bisschen unserer Erdkugel mit den horizontalen und vertikalen Linien? Die Erlebnisholzkugel hat gerade erst eröffnet, die Außenanlagen sind noch nicht ganz fertig, es ist ja fast noch Winter, hier und da noch Schutt und Baustelle. Aber wenn dann mal alles aufgeräumt, das drumherum angelegt ist und das erste Frühlingsgrün sprießen wird, dann ist die Oberpfalz um ein tolles Ausflugsziel reicher. Aber Hand aufs Herz, der Besuch des Kugelturms ist auch jetzt schon zu empfehlen.
Das Wetter ist bei unserem Besuch nicht so prickelnd, aber ich denke, das können wir heute Glück nennen, denn so haben wir die Möglichkeit die Erlebnisholzkugel innen und außen in Ruhe zu erkunden. Und Recht habe ich, an der Kasse merken wir, es ist wenig los heute, deshalb bekommen wir die Rutschmatten (die brauchen wir, um später durch die Rutsche wieder nach unten zu kommen) umsonst, normalerweise muss man die gegen eine Gebühr ausleihen. Prima, dann die Rutschmatten geschultert und hoch geht’s.
Die Erlebnisholzkugel ist 40 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 50 Metern. Und wenn man von unten so nach oben schaut, echt riesig.
Aber keine Angst, es ist nicht dramatisch hoch zu gehen, im Inneren der Kugel führen breite Wege (auch Kinderwagen- und Rollstuhlgeeignet) mit sanfter Steigung gemächlich nach oben. Automatisch bleibt man immer wieder stehen, um die Aussicht von immer höher zu bewundern und zu genießen. Außerdem kommt man auf dem Weg nach oben an einigen Schautafeln mit dem Thema „Bewegte Erde“ vorbei, es lohnt sich stehenzubleiben. Wir haben tatsächlich nicht alles gewusst, was da steht und haben Interessantes, Lustiges und Erstaunliches über unseren Planeten erfahren.
Aber besser als die Schautafeln kommen bei uns die beiden Außenbalkone um die Kugel rum mit den 25 Erlebnisstationen an. Es wackelt hier, es bewegt sich da, Koordination und motorisches Geschick sind gefragt, wenn man die Hindernisse der Erlebnisstationen überwinden will. An jeder Station hängt eine Erklärung und da heute wirklich wenig los ist, erkunden wir die eine oder andere Station gleich zwei Mal, denn bei den Erklärungen gibt es immer noch einen Tipp, das Hindernis in einer Schwierigkeitsstufe höher zu erleben und zu erobern. Wir hatten hier richtig viel Spaß.
Wir staunen bei jeder Runde, die es höher hinauf geht über die einzigartige Konstruktion aus Holz und Stahl. Hier wurden rund 880 Kubikmeter Fichten- und Lärchenholz verbaut, außerdem etwa 200 Tonnen Stahl, 40.000 Schrauben und 18.000 Bolzen und Stabdübel. Gigantisch!
Oben auf der Panoramaplattform angelangt, schnaufen wir mal kräftig durch und genießen die wundervolle Aussicht in alle Richtungen und schießen auch gleich ein paar Erinnerungsfotos.
Aber alles hat seine Zeit und nach einer Weile reißen wir uns von dem fantastischen Ausblick los und machen uns auf den Weg nach unten. Aber nicht den gemütlichen Weg, so wie wir raufgekommen sind. Nein, wir überqueren eine Hängebrücke und nutzen dann die Abkürzung nach unten, eine spiralförmige Riesenrutsche über ganze 12 Stockwerke. Und die ist sooooooo schnell. Und weil es so schön war und heute wenig los, gehen wir gleich noch einmal rauf und rutschen noch einmal runter. Ein Erlebnis nicht nur für Kinder. Auch wir mit unseren 50+ haben unseren Ausflug in und auf die Erlebniskugel genossen.
Wieder unten angekommen, gibt es beim Ein- und Ausgang gibt die Kugelwirtschaft, ein modernes Selbstbedienungs-Restaurant in zeitgemäßen Ambiente und Oberpfälzer Schmankerln aus der Region. Aber auch wer sich mit Pommes oder Kaffee und Kuchen stärken möchte, ist hier richtig. Und für die Biertrinker gibt es die „Kugel Halbe“ der Schloßbrauerei Fuchsberg. Sobald es das Wetter zulässt, wird es natürlich noch eine Sonnenterrasse beii der Kugelwirtschaft geben.
In den Außenanlagen gibt es noch eine Tourismusinformation, Abenteuerspielplätze und aktuell auf der Chill-Out-Wiese eine Ausstellung mit Objekten von Willi Leo Hengge. Das sind sehr außergewöhnliche Outdoor-Sitzmöglichkeiten aus Holz und Stein, die man nicht nur bestaunen oder zum relaxen nutzen kann. Nein, wer will, kann die Objekte auch für den heimischen Garten kaufen.
Alles in Allem ein sehr gelungener und empfehlenswerter Ausflug. http://www.dieholzkugel.de
Mein Tipp: Der neue Erlebnispark soll jährlich in etwa 150.000 Besucher anlocken, was ganz schön viel ist für so eine 40×50 m große Riesen-Kugel. Klar, die Außenflächen und das drumherum muss man auch mit einkalkulieren. Aber wenn Ihr die Kugel, die Rutsche und die Erlebnisstationen ohne Anstehen erleben wollt, dann fahrt außerhalb von Wochenenden und bayerischen Schulferien hin, gerne auch bei schlechterem Wetter. Wie Ihr auf unseren Bildern seht, hatten wir, auch ohne Sonnenschein und mit Regenwolken, Spaß und die Kugel mehr oder weniger für uns alleine!
Und noch ein Tipp: Wer über Nacht bleiben möchte, dem empfehle ich die Luxus-Camping-Variante. Mobilheim oder hier sagt man Tiny House mit Grillstelle und Whirlpool gleich in der Nachbarschaft am Murner See. Zu buchen z.B. über Airbnb.