Abseits der ausgetretenen Pfade – Cerklje

Landleben auf slowenisch

Willkommen zurück zu meinem Reisebericht über meine wunderbare Pressereise durch Slowenien.
In den vorigen Beiträgen haben wir bereits die drei faszinierenden „K“-Städte und das zauberhafte Vipava-Tal erkundet.

Mit gerade mal zwei Millionen Einwohnern bietet Slowenien eine Vielzahl von Reiseerlebnissen – von malerischen Stränden über lebendige Städte bis hin zu schönen Berglandschaften. Heute ist der ländlichen Charme Sloweniens dran.

Diese Region des Landes zieht jene an, die nach Ruhe suchen und die Schönheit der Einfachheit des Lebens zu schätzen wissen, ohne auf gewissen Komfort verzichten zu wollen und zu müssen. Hier spüre ich den Stolz der Slowenen auf ihre Heimat und ihre Verbindung zu Nachhaltigkeit, Umwelt, Kulinarik, Natur und grünem Tourismus.

Mit einem überwältigendem Enthusiasmus teilten die Einheimischen ihre Visionen, Geschichten und Gaumenfreuden mit uns. Lasst mich euch heute in die zauberhafte Gegend um Cerklje na Gorenjskem entführen.

Ich stelle euch heute vier Destinationen in der Gegend vor und damit ihr nicht lange scrollen müsst, könnt ihr hier direkt zu den einzelnen Tipps hüpfen:

Ein Idyll in den slowenischen Bergen: EkoTurizem Viženčar auf der Kriška planina

Unser Guide Milan führte uns in das hübsche Skigebiet Krvavec, auf etwa 1.500 Metern Höhe, wo wir das rustikale EkoTurizem Viženčar besuchten und eine unvergessliche Übernachtung erlebten.

EkoTurizem Viženčar wird seit über 27 Jahren von Silvo und Maria Mia geführt, die den Familienbauernhof mit Herzblut leiten. Unsere Ankunft wurde von einer imposanten Kuh begleitet, die stolze Ziehmutter eines kleinen Lämmchens namens Jon geworden war.

Wir waren sofort von den Tieren fasziniert, und gleich darauf auch von der friedlichen Atmosphäre, der klaren Bergluft und der Herzlichkeit der Menschen. Auch bei trüben Wetter ließ die wundervolle Bergkulisse unseren Stress augenblicklich schwinden, und wir tauchten ein in den Rhythmus des Berglebens, als wären wir in einer anderen Zeit.

Die Zimmer und Studios im Bauernhaus wurden kürzlich renoviert und bieten eine erholsame Übernachtung nach einem aufregenden Tag in den Bergen. Ein Studio verfügt sogar über eine eigene Kräutersauna.

Die Zimmer tragen Pflanzen-Namen wie „Planika“ (Edelweiß), „Encijan“ (Enzian), „Plahtica“ (Frauenmantel) und „Avrikel“ (Aurikel), was vermutlich von Maria Mias Liebe zur Natur und den Kräutern herrührt.

Maria Mia, eine zauberhafte Gastgeberin mit magischen Händen

Unsere Blogger-Kollegin Katrin litt unter starken Kopfschmerzen und bat Maria Mia um eine Schmerztablette. Statt einer Tablette nahm Maria Mia Katrin kurzerhand mit in ihren Therapieraum.

Nach einer kurzen Massage kehrten beide zurück, und Katrins Kopfschmerzen waren wie weggeblasen – Maria Mias magische Hände hatten gewirkt. Und Katrin war überglücklich, sich wieder um das süße Lämmchen Jon kümmern zu können, das sie sofort ins Herz geschlossen hatte.

Maria Mia ist nicht nur eine Meisterin der energetischen Massagen, der Kräuterkunde und -wanderungen, sondern auch eine begnadete Köchin in der Küche von EkoTurizem Viženčar.

Ein opulenter Tisch und ein Einblick in vergangene Zeiten

Bevor wir das Abendessen genossen, führte uns Maria Mia vor, wie sie auf traditionelle Art die Butter in Form bringt und verziert.

Zum Abendessen wurde ein reich gedeckter Tisch präsentiert, beladen mit köstlichen Speisen, die Maria Mia und ihr Team gezaubert hatten. Die Vielfalt der Gerichte begeisterte nicht nur Fleischliebhaber, sondern auch die Vegetarier unter uns.

Frisches Gemüse, Buchweizen und Kräuter aus der Region verliehen den Gerichten einen einzigartigen Geschmack, der die Verbundenheit mit der Natur und regionalen Produkten widerspiegelte. Ein Großteil der Zutaten stammte entweder vom umweltfreundlichen Bauernhof selbst oder von vertrauenswürdigen lokalen Partnern.

Nach einem genussvollen Abendessen war der Hot Tub auf der Terrasse bereits auf Temperatur gebracht und lud uns zur Entspannung ein. Hier ließen wir den Tag Revue passieren und genossen den Anblick der Berge im sanften Licht der Dämmerung.

Am nächsten Morgen, noch vor dem Frühstück, fuhr Silvo mit seinem alten Geländewagen mit uns hinauf auf den Gipfel des Skigebiets Krvavec. Die abenteuerliche Fahrt wurde belohnt durch die atemberaubende Schönheit der Natur und den etwas bewölkten Ausblick. Silvo teilte sein Wissen über die Umgebung und zeigte uns auch das Sommerrevier seiner Kühe hier ganz oben.

Auf dem Rückweg überraschte Silva uns mit einem kurzen Zwischenstopp bei seinen Freunden, die ein Hotel hier oben betreiben. Dort wurde uns auf traditionelle Weise ein Glas Schnaps und eine Tasse Kaffee gereicht, ein Brauch, der den Tag gebührend einläutet.

Währenddessen hatte Maria Mia ein traditionelles „Schäfer-Frühstück“ zubereitet und noch verschiedenes Selbstgemachtes, wie z.B. Marmeladen und Brot, vorbereitet. Ein perfekter, gehaltvoller Start in den Tag.

Schweren Herzens verabschiedeten wir uns von Maria Mia, Silvo, dem entzückenden Lämmchen Jon und den majestätischen Bergen. Unsere Zeit im EkoTurizem Viženčar war geprägt von magischen Momenten, die unauslöschlich in unseren Erinnerungen bleiben werden.

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Wir befanden uns nun in der malerischen Umgebung von Cerklje na Gorenjskem, einem Ort, der seinen Namen den drei eng beieinanderstehenden Kirchen verdankt. Wir besuchten diese Kirchen nicht, stattdessen statteten wir dem Schloss Strmol einen Besuch ab.

Eine Zeitreise: Schloss Strmol und die Geschichte von Ksenija und Rado

Schloss Strmol eroberte sofort mein Herz mit seiner Architektur, Einrichtung und vor allem seiner bewegten Geschichte. Die Führung durch die historischen Gemäuer war nicht nur lehrreich, sondern auch kurzweilig und herzergreifend.

Die Lage des Schlosses grenzte an Poesie – grüne Hügel, alte Wälder und ein gepflegter Park mit einem See. Doch obwohl ich vom Schloss und seiner Umgebung fasziniert war, berührte mich die romantische wie außergewöhnliche Geschichte von Ksenija und Rado noch viel mehr. Sie wurde zu meinem Highlight auf Schloss Strmol.

Die Eheleute Ksenija und Rado Hribar lebten ein Leben voller Leidenschaft und Abenteuer. Sie waren nicht nur Kunstliebhaber, sondern auch leidenschaftliche Piloten, die die Welt bereisten und an den Höfen Europas willkommen waren. Ihre extravagante Lebensweise und ihre Präsenz machten sie zum Mittelpunkt des slowenischen und europäischen Jet-Sets, der gern Einladungen auf Schloss Strmol folgte.

Besonders beeindruckte mich Ksenijas Reich. Extravagant war nicht nur ihr Lebensstil, sondern auch ihr Begleiter – ein Krokodil, das sie sonntags im Tivoli-Park in Ljubljana spazieren führte.

Leider nahm die Geschichte von Rado und Ksenija während des Zweiten Weltkriegs eine tragische Wendung. Unschuldig wurden sie in den Wald verschleppt, gefoltert und ermordet.

Heute gehört das Schloss Strmol dem slowenischen Staat und erstrahlt als Ort der Begegnung und des Genusses. Es kann für Tagungen, Bankette und romantische Hochzeiten gemietet werden.

Sogar als Boutique-Hotel empfängt es Gäste, die in die romantische Atmosphäre eintauchen möchten. Der Gedanke, in diesen Räumen zu übernachten, erweckte in mir eine Sehnsucht nach den glorreichen Tagen von Rado und Ksenija.

Ksenijas Krokodil kann bis heute an der Wand (ausgestopft natürlich) im Schloss bewundert werden.

Mit einem Hauch von Nostalgie und einer Prise Romantik verließen wir das Schloss Strmol, mit den Erinnerungen an Ksenija und Rado.

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Die Bio-Fischzucht Zalog

Gleich in der Nähe des Schlosses Strmol, ebenfalls in der Gemeinde Cerklje, befindet sich die Bio-Fischzucht Zalog.

Hier werden vorwiegend Forellen gezüchtet, wofür reines Wasser eine essenzielle Grundlage ist. Das klare Wasser stammt aus dem Bach hinter dem Haus, und das Fischfutter unterliegt strengen Kontrollen, um sicherzustellen, dass es zu 100 % natürlich ist.

Die jährliche Zuchtkapazität beträgt beeindruckende 15 Tonnen Forellen, die von rund 3.000 Mutterfischen produziert werden. Eine interessante Tatsache ist, dass es hier keine männlichen Fische gibt; die Fortpflanzung erfolgt stattdessen mithilfe von Hormonen.

Neben den Zuchtanlagen verfügt die Fischfarm über eine Verarbeitungsanlage, in der die Fische gereinigt und filetiert werden können.

Während meines Besuchs erfuhr ich auch den Unterschied zwischen einer gewöhnlichen Forelle und einer Lachsforelle. Auf Anfrage besteht die Möglichkeit, diesen faszinierenden Betrieb zu besichtigen, der auch für Studierende interessant sein könnte. Danke für die beeindruckende Führung.

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Genuss und Nachhaltigkeit im Eko Glamping Resort Krištof

Nun kommen wir zu unserem letzten Halt in Cerklje na Gorenjskem – dem Eko Glamping Resort Krištof. Hier wurden wir zu einer schmackhaften Fischverkostung eingeladen, bei der die Forellen natürlich aus Janez Fish Farm Zalog stammten. Und ich kann vorwegnehmen: Der Geschmack war einfach fantastisch.

Doch eins nach dem anderen. Der Inhaber des Familienbetriebs, Eko Glamping Resort Krištof, Tomaž Bolka, empfing uns herzlich und führte uns durch das geräumige Haus, das nicht nur als Apartmenthaus, sondern auch von ihm selbst bewohnt wird. Zusammen mit seiner Frau und Mutter sorgt er persönlich dafür, dass sich die Gäste rundum wohl fühlen.

Das Haus wurde kürzlich liebevoll renoviert und trägt die Handschrift von Tomaž kreativen Ideen. Er könnte quasi als der Elon Musk von Cerklje bezeichnet werden.

Im Apartmentgebäude des ökologischen Resorts erwarten die Gäste Zimmer und Suiten mit klarem, funktionalen Design sowie Möbeln, die von Tomaž selbst entworfen wurden.

Das Konzept des Resorts überzeugt nicht nur durch Ästhetik und einladende Atmosphäre, sondern auch durch ökologische Nachhaltigkeit und persönliche Betreuung der Gäste – genau das, was ich schätze.

Ich hätte mich am liebsten gleich in die wunderschönen Zimmer eingemietet.

Tomaž steckt all seine Leidenschaft und sein Herzblut in dieses Projekt, sei es in die funktionalen Möbel, die einzigartige Sauna mit einem Kopf, der hinausschaut, oder die beeindruckende Showküche mit Gastraum, die unseren Rundgang abschließt.

In dieser Küche wird das Frühstück für die Gäste zubereitet und serviert, inklusive zahlreicher regionaler Köstlichkeiten, die auch für Veganer und Vegetarier ein wahres Geschmackserlebnis bieten.

Bevor wir uns an den großen Tisch setzten, um die Fischverkostung zu genießen, bot uns Tomaž, der auch Wassersommelier ist, ein köstliches Wasser an, das wir mit hausgemachtem Sirup verfeinern konnten. Tomaž beschäftigt sich intensiv mit Schwingungen und Energien und demonstrierte uns seine Expertise sowohl am Wasser als auch an unseren Handgelenken.

In der Showküche schnitt Tomaž vor unseren Augen eine frische Lachsforelle von der Fish Farm Zalog in feine Stücke, räucherte sie auf duftendem Heu unter der Glocke und verfeinerte sie schließlich mit Olivenöl, essbaren Blüten und anderen regionalen Zutaten.

Die anderen Gerichte waren bereits vorbereitet, und so nahmen wir alle Platz an einem langen Tisch und genossen eine spektakuläre Fischverkostung mit einer beeindruckenden Vielfalt an Variationen und einem Erlebnis für unsere Geschmacksknospen.

Der Name Krištof steht nicht nur in dieser Region für außergewöhnlichen Geschmack und Nachhaltigkeit. Die Feinschmecker Sloweniens wissen dies zu schätzen. Tomaž und sein Bruder Krištof führen in der Nähe auch die Gostilna Krištof, zweifellos eines der besten Restaurants Sloweniens. Der Grüne Michelin-Stern an der Tür spricht für sich.

Doch das ist noch nicht alles. Auf dem Gelände des Apartmenthauses gibt es noch etwas ganz Besonderes: Glamping-Hütten. Laut Tomaž Bolka sind seine Hütten die ersten typischen Glamping-Hütten im alpenländischen Stil, die es hier in Slowenien gab, also die Originale, und die wurden von ihm höchstpersönlich entworfen.

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Ein Beitrag zum Thema Glamping wird bald folgen, denn dieser Trend erfreut sich in Slowenien großer Beliebtheit. Und da Tomaž quasi der Wegbereiter ist, endet dieser Beitrag hier mit ihm und der nächste beginnt mit dem Eko Glamping Resort Krištof von Tomaž Bolka und seinen Glamping-Hütten.

Ich kann es kaum erwarten, euch in meinem nächsten Beitrag weitere Einblicke in meine Slowenienreise zu geben. Seid gespannt! Schreibt mir gerne in den Kommentaren, welcher Teil der Reise euch am meisten anspricht.

Danke an BEST PRESS STORY /mgm MEDIA OPTIMA für die Presseeinladung und super Organisation. Und wenn ihr mehr über unsere Erlebnisse in Slowenien erfahren möchtet, schaut gerne bei meinen älteren Beiträgen und bei Ursula von immerschick.de und Katrin von katrinhilger.com vorbei!

4 Comments

  1. Klasse Beitrag Sigi & Danke für die vielen Tips für die etwas andere Reise nach Slowenien! Unser Trip steht in zwei Wochen an, wir freuen uns und werden das ein oder andere ausprobieren!!

    • Danke, finde ich schön, dass ihr auch nach diesen Unwettern die Slowenen unterstützt. Nicht alle Gebiete waren/sind betroffen und die Menschen dort leben ja zum Großteil vom Tourismus. Wünsche euch eine spannende Reise. Lg Sigi

  2. Du hast mich nochmals mitgenommen. Und jetzt sehne ich mich zurück. Vor allem die Natur und die Menschen dort sind einfach einmalig. Ich muss bald wieder hin. Hoffentlich bekommt das Land alle Hilfe, die es braucht. Schönes Wochenende, liebe Sigi. Ursula

    • Ds freut mich Ursula und ich hoffe auch, dass allen die richtige Hilfe zuteil wird. Gute Wochenstart für dich, lg Sigi

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