Ich zeig’ Dir meine Stadt – Nürnberg im Herbst

Nürnberg mal anders mit Regina vom Blog inastil.com

Ein erster Oktober, der sich anfühlte wie Mitte November, Dauerregen, trüb und kalt. Aber nützt ja nichts, das Wetter kann man sich nicht aussuchen und so war es, trotz schlechtem Herbstwetter,  an der Zeit, meine Stadt zu zeigen. In Zusammenarbeit mit der Congress- und Tourismus-Zentrale Nürnberg durfte ich wieder eine Bloggerin nach Nürnberg einladen.

Dieses Mal die liebe Regina aus Hallein bei Salzburg vom Blog www.inastil.com , wo heute auch ein Beitrag über unsere verregnete Nürnberg Tour erscheint. Aber ganz ehrlich Ihr Lieben, vom schlechten Wetter haben wir uns nicht abschrecken lassen. In Begleitung von Reginas Mann Herbert haben wir das Quartier „Lorenzer Platz“ in Nürnberg entdeckt, mit dabei, wie immer, die Web-App „Nürnberger Quartiere“.

Wer meine vorhergehenden Blogbeiträge zu den Nürnberger Quartieren noch nicht kennt, kann hier (ganz runterscrollen) nachlesen, was es mit der „Web-App“ auf sich hat.

Aber von Anfang an. Da unsere Tour am 1. Oktober recht durchgetaktet war, traf ich Regina und Ihren Mann schon einen Tag vorher zum Kennenlernen auf ein Glas Federweißen bei strahlendem Sonnenschein in den Trödelstuben im Quartier „Augustinerhof“.

Auf Anhieb war eine Wellenlänge da und da Regina und Herbert Nürnberg nicht kannten, verbrachten wir den Abend vor unserer „offiziellen Tour“ in einem Nürnberger Traditionslokal. Dem „Steichele“. Das Steichele befindet sich im Nürnberger Quartier „Jakobsmarkt“ und ist auf meinem Blog hier schon ausführlich vorgestellt worden.

Bei Schäuferle und anderen fränkischen Spezialitäten informierte ich meine Besucher über die Nürnberg-Tour am nächsten Tag, die uns nicht nur ins Quartier „Lorenzer Platz“ führen würde, sondern auch zu Highlights in den Quartieren „Augustinerhof“ und „Weinmarkt“.

Ganz oben habe ich geschrieben Nürnberg mal anders, damit könnte gemeint sein: im Regen. Aber das meine ich damit nicht. Die Nürnberg Tour mit Regina, bei Instagram übrigens auch vertreten, führte uns zu Orten und Sehenswürdigkeiten, die die Nürnberger selbst zwar kennen, aber im seltensten Fall je besucht haben. Und das ist ja auch das Gute an der Web-App „Nürnberger Quartiere“. Sie ist informativ und übersichtlich gestaltet, mit vielen Tipps, die nicht im Reiseführer stehen und daher auch für Einheimische, also Nürnberger, ein Must-Have.

Unsere Tour startete im Augustinerhof mit dem JOSEPHS. Bei dem Namen denken die meisten zuallererst wohl an ein Lokal. Aber weit gefehlt. Das JOSEPHS ist ein Innovationslabor und benannt nach Joseph Fraunhofer, einem deutschen Optiker und Physiker. Übrigens wurde das JOSEPHS 2014 ursprünglich auch als Forschungsprojekt des Joseph von Fraunhofer Instituts gestartet.

Im JOSEPHS kann der Besucher hautnah (immer wieder wechselnde) Entwicklungen von morgen erleben und durch Testen, Ausprobieren, Interviews, Feedback und Fragebögen sogar direkt Einfluss darauf nehmen. In erster Linie geht es darum, (regionalen) Unternehmen und Start-Ups hier einen Raum zu geben, um Ideen und Technologien in frühen Phasen der Entwicklung zu testen, zu präsentieren und das Feedback zur weiteren Entwicklung zu nutzen. Von Augmented Reality über Apps bis hin zu Künstlicher Intelligenz und Nachhaltigkeit.

Der Eintritt ist frei, willkommen sind alle und Zeit für eine kleine Führung oder Erklärungen durch die Mitarbeiter ist auch immer.

Aktuell kann man im JOSEPHS auch die Web-App „Nürnberger Quartiere“ ausprobieren und wer ganz schlau ist, lädt sich den Gutschein in der Web-App runter und genießt bei seinem Besuch einen Kaffee oder ein Kaltgetränk aufs Haus.

Im Regen liefen wir schnellen Schrittes durch die Stadt zum Lorenzer Platz, wo auch bei Regen geschäftiges Treiben herrscht, denn hier kreuzen sich mehrere Fußgängerstraßen. Hier konnten wir auch gleich zwei Nürnberger Sehenswürdigkeiten anschauen konnten. Den Tugendbrunnen und das Nassauer Haus.

Der Tugendbrunnen ist einer der schönsten Brunnen Nürnbergs und als Einheimische laufe ich oft viel zu achtlos daran vorbei oder setze mich auf die Stufen, um auf eine Verabredung zu warten. Dabei lohnt es sich sehr, genau hinzuschauen. Der Brunnen ist aus der Spätrenaissance und zeigt die sieben mittelalterlichen Tugenden in Frauengestalt.

Das Nassauer Haus liegt direkt an der Ecke gegenüber der Lorenzkirche, einst ein mittelalterlicher Wohnturm, befinden sich heute im imposanten Haus Geschäfte und im Kellergewölbe die gut bürgerliche Traditionswirtschaft „Nassauer Keller“.

Und dann war erst einmal genug Regen, hinein in die Lorenzkirche. Eine Turmführung war geplant, machten wir auch, aber weil uns das Wetter nicht ganz so wohlgesonnen war führte uns Herr Pfarrer Dr. Depner durch die Kirche und auf den Turm hinauf.

Lange war ich nicht mehr in der Lorenzkirche und war erstaunt, wie hell es, trotz des trüben Wetters draußen, im Inneren war. Die Führung mit Herrn Pfarrer Dr. Depner war kurzweilig und sehr interessant, da war soviel Herzblut zu spüren, egal ob Pfarrer Depner von der Kirche an sich, den Kunstwerken, dem Turm, den Glocken, den Andachten, dem vielseitigen Programm, den Orgeln, Lüstern oder den Touristen sprach. Die Begeisterung war ansteckend, ich habe mir fest vorgenommen, demnächst einen Gottesdienst oder eine andere Veranstaltung in der Lorenzkirche zu besuchen.

Die Lorenzkirche ist Kirche zum Erleben, bei unserem Besuch herrschte ein betriebsames Miteinander von Touristen, Einheimischen, Kirchenmitarbeitern und Handwerkern. Ja, Handwerker, denn die Lorenzkirche wird immer wieder renoviert. Sehr bemerkenswert sind die Glasfenster, die fast alle noch, wie die meisten Kunstwerke auch, Originale sind. Warum das so ist, trotz Bombardierung im 2. Weltkrieg, könnt Ihr in der Web-App „Nürnberger Quartiere“ nachlesen.

Es ist tatsächlich immer etwas los in unserer Stadtkirche: Kurzandachten, Gottesdienste, Führungen und Veranstaltungen. Aber natürlich gibt es auch stille Ecken in der Lorenzkirche, mir persönlich gefiel der Sandkreis für die Opferlichter sehr. Mal anders, besinnlich und wunderschön anzuschauen.

Herr Pfarrer Dr. Depner wußte über jedes einzelne Kunstwerk in der Kirche so viel zu erzählen, dass man Bücher füllen könnte. Ich mag die Anekdoten, Erzählungen und Geschichten rund um Kunstwerke sehr, man bekommt einen ganz anderen Zugang dazu, als wenn man alleine durchläuft. Also: beim nächsten Nürnberg Besuch an einer Führung in der Lorenzkirche teilnehmen.

Unten in der Kirche zeigte uns Pfarrer Depner zum Beispiel einen Leuchter und erzählte, dass man den vor drei Jahren noch mit der Hand rauf- und runterziehen konnte. Heute geht das elektrisch. Bei der anschließenden Turmführung sahen wir die alte Konstruktion, die den Leuchter auf- und abbewegte, was für ein Aufwand… und die neue direkt daneben.

Auf unserem Weg den Nordturm nach oben kamen wir durch den neuen, renovierten Dachstuhl, den alten Dachstuhl und konnten auch einen Blick auf die Glocken werfen. Alles sehr beeindruckend. Trotz Regenwetter wagten wir uns oben auch nach draußen und ich bin mir ganz sicher, an schönen Tagen ist die Aussicht von dort oben gigantisch, bei Regen war der Blick auf die Stadt trotzdem wunderbar.

Und was darf bei einem Nürnberg Besuch und nach dem ganzen Treppensteigen auf keinen Fall fehlen? Die „Drei im Weggla“ natürlich. Am Stand bei der Lorenzkirche ließen wir uns die Nürnberger Bratwürste schmecken und setzten unsere Nürnberg Tour nach einer kleinen Kaffeepause im Espresso Lab, auch direkt an der Lorenzkirche, fort. Übrigens: Das Espresso Lab verkauft übrigens auch nachhaltigen Qualitätskaffee aus eigener Produktion.

Wie in jedem Quartier gibt es auch im Quartier „Lorenzer Platz“ einen Hidden Place. Hier ist es der Pocket Park Nonnengasse. Dieser befindet sich ein Stück hinter der Lorenzkirche in der Nähe des Heilig-Geist-Spitals. Erst Ende 2019 wurde dieses Stückchen Nürnberg zu einer kleinen Erholungsoase umgestaltet, leider ließ das Wetter keine Fotos zu, nur ganz schnell eines von Regina und mir ohne Schirm. Dabei kann man hier bei gutem Wetter richtig schön abschalten vom Trubel der Stadt. Wer den hübsch gestalteten Platz mit Liege- und Sitzmöbeln, Blumenbeeten und Bäumen in voller Pracht anschauen möchte, geht am besten direkt dorthin oder schaut einmal in die Web-App.

Eine weiteres Highlight, gleich eine Straße weiter ist die Katharinenruine. Die Klosteranlagen wurden fast komplett zerstört, aber die Ruine durfte stehenbleiben. Im Inneren des charmanten Gemäuers bzw. von dem, was noch übrig ist, finden im Sommer Konzerte aller Richtungen und auch das Sommernachtsfilmfestival statt. Die Akustik ist hervorragend. Eintritt wird nur zu Veranstaltungen gewährt, aber in der Stadtbibliothek am Gewerbemuseumsplatz, direkt daneben, ist eine kostenfreie Ausstellung mit Fotografien und Reproduktionen historischer Stiche und Zeichnungen des Klosters zu sehen.

Viel gelaufen, viel gesehen, ein bisschen nass geworden und ein bisschen gefroren. Dankbar machten wir uns auf in das Quartier „Weinmarkt“, um einer Einladung der Patisserie Tafelzier zu folgen.

Schon seit der Eröffnung steht das Tafelzier des Nürnberger Gastronomen und Unternehmer Jens Brockerhof immer wieder auf meiner Liste, nicht für jeden Tag, aber immer wieder gerne lasse ich mir die kleinen Köstlichkeiten schmecken. Alleine die Auslage mit den Törtchen, Macarons, Pralinen und Eclairs ist schon für’s Auge purer Genuss. Und geschmacklich? Einfach exquisit. Auch gut zu wissen: frische Zutaten, keine Geschmacksverstärker, keine Haltbarmacher und keine Fertigprodukte. Und Veganes gibt es natürlich auch. Gönnt Euch doch mal etwas Feines!

Schweren Herzens haben wir die Patisserie Tafelzier wieder verlassen, aber ein weiterer Programmpunkt stand auf unserer Nürnberg Tour. Das Bibel Museum Bayern. Ein Bibelmuseum, damit konnten Regina und ich im ersten Moment wenig anfangen, aber einmal dort hat es uns regelrecht umgehauen, eine halbe Stunde war viel zu wenig, wir hätten uns viel länger im Bibel Museum Bayern aufhalten können.

Ein super Konzept, klasse kuratiert und aufgebaut. Mit einem kleinen Shop, in dem man noch lange weiter stöbern und schmökern kann. Frau Seichter führte uns durchs Haus und brachte uns das Thema Bibel mit sehr viel Herzblut, auf spannende und interessante Weise nah, und das mehr oder weniger ganz ohne religiösen Hintergrund. Das Bibel Museum Bayern ist in verschiedene Bereiche unterteilt, jeder für sich interessant und aufschlussreich. Sogar eine Vitrine mit Ausgrabungsstücken gibt es, denn da wo heute das Museum steht, war einmal ein Pfarrhof und bei den Abbrucharbeiten kamen Baureste des 14. Und fürhen 15. Jahrhunderts zum Vorschein.

Ein Museum, das ich jedem ans Herz legen möchte, ob Tourist oder Einheimischer, ob gläubig oder nicht, ein Hands-on Museum mit viel Interaktivität, dass einem auf neue Art und Weise Zugang zur Bibel verschafft. Auf der Webseite stehen zwei Sachen, die ich hier zitieren möchte:

Lebendigkeit spüren wir vor allem dann, wenn wir uns für etwas begeistern.E. Ferstl

Und, hier geht’s um’s Museum:

unterhaltsam, informativ, kritisch, überraschend

Dem ist nichts hinzuzufügen. Danke dafür.

Jeder schöne Tag hat einmal ein Ende. Regina und ich hatten viele Schritte hinter uns gebracht und verabschiedeten uns zu einer kleinen Pause, um uns am Abend auf einem Aperitif in der Brasserie Nitz wiederzutreffen. Das Nitz, auch aus der Brockerhof Schmiede,  befindet sich im Quartier „Augustinerhof“ angeschlossen an das Hotel Karl August. Französische Brasserie Küche vom Feinsten wird dort serviert, wir sind auf einen Aperitif an der Bar eingeladen, prosten uns zu und lassen den ereignisreichen Tag noch einmal Revue passieren.

Den Abschluss unserer Nürnberg Tour macht das Restaurant Zeit und Raum, Nürnbergern auch als Mama Zeiti bekannt. Mittlerweile ißt man dort ausschließlich vegetarisch und vegan und das sehr lecker. Das gemütliche Lokal ist immer gut besucht, die Einrichtung ein bunter Mix aus modern, orientalisch und stylish, die Küche französisch angehaucht mit regionalen Produkten zubereitet. Auch das Frühstück ist einen Tipp wert, aber reservieren bitte, denn ein Geheimtipp ist das Mama Zeiti schon lange nicht mehr. Und wer anschließend noch Lust auf einen Drink hat, besucht am besten „Die rote Bar“ nebenan unter gleicher Leitung.

Für uns war allerdings Schluss, satt, voll mit neuen Eindrücken und ein bisschen müde, sagen wir „Servus“.

Herzlichen Dank liebe Regina für Deinen Besuch, ich habe mich sehr gefreut Dich und Deinen Mann kennenzulernen und Euch meine Stadt zu zeigen. Herzlichen Dank auch noch einmal für Euer Geschenk, Eure wunderbaren ARVE-Düfte.

Ganz großen Dank auch an die Congress- und Tourismus-Zentrale Nürnberg für die großzügige Unterstützung und Organisation.

Dieser Beitrag wurde in Zusammenarbeit mit der Congress- und Tourismus-Zentrale Nürnberg erstellt.

Das war nun schon mein vierter Rundgang durch Nürnberg mit der Web-App „Nürnberger Quartiere“. Habt Ihr die Web-App auch schon ausprobiert? Und auf Eurem Handy abgespeichert? Welcher Stopp auf meiner Tour mit Regina inastil.com hat Euch am meisten angesprochen? Welchen würdet Ihr gerne anschauen? Ich freue mich, wie immer, auf Eure Kommentare.

8 Comments

  1. Auch wieder suuuuper schön erzählt liebe Siggi… Nürnberg hat so viel zu bieten.. herrlich.♥️♥️

    • Danke und das stimmt liebe Annette. Und es gibt noch soooo viele Quartiere, die es zu entdecken gilt.
      Liebe Grüße
      Sigi

  2. Liebe Sigi,
    trotz des Wetters war es ein ganz toller gemeinsamer Tag, mit vielen wunderbaren Eindrücken und kulinarischen Genüssen. Danke für die super Organisation und ich finde es schön, dass wir uns jetzt auch persönlich kennen.
    Liebe Grüße
    Regina

    • Ja, es ist immer schön die Menschen hinter den Blogs oder Accounts kennenzulernen. Schön war’s und ich habe mich sehr über Deinen Besuch gefreut liebe Regina.

      Liebe Grüße nach Hallein
      Sigi

  3. Ihr hattet Spaß, das sieht man. Und ich bekomm schon wieder große Lust auf Nürnberg. Das mit dem Regen kenn ich ja, aber Wetter ist immer. Es kommt darauf an, was man draus macht. Schönes Wochenende euch beiden <3 Bis bald Ursula

    • Ja, den Regen hatten wir beide ja auch. Und ich denke, Nürnberg könnte Deine zweite Heimat werden.
      Schönes Wochenende auch für Dich liebe Ursula.
      Grüße, Sigi

  4. Du suchst immer sehr schöne und informative Touren aus für deine Gäste und so lernen wir deine Stadt auch etwas besser kennen. Und dann… Was habe ich gesehen… Macarons!!! Ich liiieeebe Macarons 😊
    Liebe Grüße Gudrun

    • Hallo liebe Gudrun, danke, das freut mich, in Nürnberg gibt es aber auch so vieles zu entdecken und ich mag den Mix aus Altbekanntem mit Überraschendem sehr gerne. Und Macarons natürlich auch.
      Herzliche Grüße
      Sigi

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