Mindset Monday – My Mindful Day

Teil 3

Letzte Woche musste der Mindset Monday ausfallen. Da ich den Blog (noch) nicht hauptberuflich betreibe, haben mich andere Projekte und Dinge beschäftigt.

Aber heute ist der Mindful Monday, wie gewohnt, wieder da und zwar mit dem dritten Teil von My Mindful Day. Nach Morning, Work, Living, Eating, People, Growing und weiteren Themen, geht es heute um Mindful Body, Mindful Sex und Mindful Meditation.

Mindful Body

Mindful Body heißt für mich nicht schlank und „in shape“ zu sein, sondern auf seinen Körper zu achten. Das fängt bei gesunder Ernährung an, geht mit Selbstliebe einher, mit Bewegung, vergleicht nicht und geht bis hin zu Ausgeglichenheit. Ein ganzheitlicher Ansatz also. Über Mindful Body im Kontext mit Selbstliebe und Selbstachtung habe ich schon einen sehr persönlichen und ausführlichen Beitrag geschrieben, den könnt Ihr hier nachlesen.

Im Prinzip fallen alle bisheringen Punkte vom Mindful Day unter Mindful Body, denn meiner Meinung nach kann ein Körper nur dann gesund sein, wenn der Geist und die Gedanken es auch sind. Davon habe ich übrigens auch schon erzählt, wenn es mir vom Kopf her nicht gut geht (Stress, Probleme…) dann zickt meine Bandscheibe. Wo Ärzte schon zwei Mal eine OP empfohlen haben, bekomme ich die Bandscheibe meist selbst wieder in den Griff mit runterfahren, ein paar Übungen, Gedanken sortieren, Probleme angehen und im Hier und Jetzt ankommen. Wo wir dann auch schon wieder bei einem meiner Lieblingsbücher wären: Mind over Medicine.

Was mir auch gut tut, ist, meinen Körper zu verwöhnen, das kann ein Abend im „Home Spa“ zu Hause sein, eine Massage, Yoga, ein Tag im Day Spa oder auch Visualisierungs- und Atemübungen mit oder ohne Anleitung bzw. Coaching. Gleichzeitig Körper und Geist bewusst zu trainieren, wirkt sich für mich sofort auf das Wohlbefinden aus und lässt mich zur Ruhe kommen.
Auch Personen ohne Erfahrung können ohne weiteres mit Yoga, Atemtechniken, Visualierung oder Meditation anfangen und dem Körper, und dadurch auch dem Mindset, gutes Tun. Es gibt viele Apps, Bücher, Online-Ratgeber oder was ich besonders gerne mag: 1:1-Kurse/Coachings, die den Einstieg in diese Themen leichter machen.

Ich selbst nutze die Apps „Calm“ und „Daily Yoga“.

Mindful Meditation

Ja, wie bei Mindful Body schon geschrieben, gehört zum Mindful Body ein gesunder Geist, kein Gedankenkarussell, das uns Tag für Tag aus der Bahn wirft. Natürlich ist das auch oft Tagesform. Es gibt Zeiten, da geht es uns blendend, nichts kann uns was und dann gibt es Tage, da kommen wir aus dem Grübeln nicht mehr raus, haben keinen Blick mehr übrig für das Schöne im Leben, sondern lassen uns von Problemen, Stress oder Liebeskummer runterziehen.

Bei mir verbessert Meditation meine Stimmung, lässt mich wieder fokussieren und klarer denken, schärft den Blick auf die eigenen Gefühle und den Umgang, die Reaktion, damit. Stress wird reduziert, Probleme von anderer Sichtweise betrachtet, Energie wird freigesetzt und ich fühle mich freier. Zudem kann ich gut schlafen und bin (über einen längeren Zeitraum) viel ausgeglichener geworden.

Meditieren ist anfangs natürlich nicht so einfach, da sich irgendwelche Gedanken immer wieder in den Kopf schleichen. Deshalb sollte der Ort, an dem man meditiert frei sein von Ablenkung. Nicht jeder kann sich eine eigene Meditationsecke einrichten, aber mit einem angenehmen Duft, einer Kerze, der Lieblingsdecke und ohne Handy kann man für ein angenehmes Ambiente und Ruhe sorgen.

Mir haben anfangs Meditationen mit Anleitung (hier sind wir z.B. wieder bei der App Calm) geholfen. Oder auch, mich bewusst auf meine Atmung zu konzentrieren. Mittlerweile kann ich auch ohne Musik oder eine anleitende Stimme abschalten, manchmal nur ein paar Minuten, manchmal viel länger, je nachdem wie oft mich meine Gedanken unterbrechen. Ich habe gelernt die Gedanken kommen und gehen zu lassen und sehe die störenden Gedanken nicht als Scheitern, sondern einen Grund dem Atmen wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken und mich zu erden.

Mindful Sex

Ich habe überlegt, dieses Thema überhaupt anzuschneiden, es ist ja für jeden sehr persönlich, aber es gehört zum Leben genauso dazu wie Beziehungen, Arbeit, Ernährung oder Wachstum. Und im Prinzip wäre das Thema ja auch ganz einfach, wenn ich jetzt schreiben würde bzw. könnte, jede(r) soll das tun, was ihm /ihr guttut. Aber so einfach ist das nicht, vor allen Dingen, wenn man in einer Beziehung ist bzw. lebt.

Zum Sex gehören „in der Regel“ zwei. Die Eine will öfter, der Andere weniger, ein Paar hat unterschiedliche sexuelle Vorlieben oder, was gerade in langjährigen Beziehungen passieren kann, man schätzt und liebt den Partner noch, findet ihn/sie sexuell aber nicht mehr so attraktiv. Wie kommt man da raus?

Das hier ist kein Ratgeber, sondern führt mich zu der Frage, gehören Sex und Liebe unabdingbar zusammen? Wie seht Ihr das? Ich denke, die meisten antworten jetzt mit „ja“. Auch für mich schwierig zu beantworten, es gibt so viele Dinge, die der Partner alleine oder mit anderen machen kann/soll und das Eine dann eben nicht? Ich frage jetzt mal ganz provokativ und fiktiv: Mein Partner spielt Golf, ich persönlich finde Golf langweilig, also geht er jeden zweiten Sonntag mit einem Freund Golf spielen. Soweit so gut. Mein Partner möchte sexuelle Phantasien ausleben, mir reicht das Kopfkino, hm und nun? Wie geht man mit so einer Situation um, ohne zu verletzten, zu verweigern, auseinanderzugehen?

Durch ein neues Selbstbewusstsein, durch Feminismus, durch Me Too, haben wir Frauen gelernt, uns nicht mehr zu verstellen, haben uns weiterentwickelt, wir sind ehrlich und offen, können sagen, was wir in sexueller Hinsicht mögen und nicht mögen, wir sagen „Stopp“, „Halt“, „Nein“, „zu weit, zu viel“ und Masturbation und Wechseljahre sind keine Themen hinter vorgehaltener Hand mehr. Und das ist auch gut so. Sexuell soll jede nur das tun, wozu sie bereit ist, was ihr guttut, das kann natürlich auch etwas Neues oder etwas Ausprobieren sein. Aber nicht gegen ihre Natur, ihren Willen, ihre Lust, nur um jemanden gefallen zu wollen oder um „geliebt“ zu werden.  Und schon gar nicht, sich unter Druck setzen zu lassen.
Im Umkehrschluss kann es aber auch sehr schön und erfüllend sein, jemanden, mit etwas, was man vorher abgelehnt hat, Lust zu bereiten und dadurch selbst eine neue Art von Vergnügen und Befriedigung kennenzulernen.

Aber was, wenn der Partner nicht mitzieht, nicht will oder nicht kann, wenn die Wünsche und Begierden nicht (mehr) zusammenpassen?

Ich glaube, dass als erstes immer miteinander reden hilft, auszuloten, was ist passiert, was hat sich verändert, wie weit wird mein Partner mit mir gehen oder was wird er mir zugestehen, wenn er nicht aus seiner Haut kann? Gilt natürlich umgedreht genauso. Was aber, wenn der Partner nicht redet, nicht reden kann oder mag? Wo steht unsere Beziehung außerhalb von Sex? Brauche ich in der Beziehung 100% Erfüllung? 100% überwältigenden Sex? Reichen nicht auch 80 oder 90%? Was wenn beim Sex einfach die letzten paar Prozent fehlen, aber alles andere zu 100% passt und vielleicht wichtiger ist? Letztendlich muss, was wichtig ist oder nicht, jeder für sich entscheiden und jedes Paar muss seinen eigenen Weg und, in manchen Fällen vielleicht sogar ein neues Lebensmodell, finden, wie zum Beispiel eine offene Beziehung. Leben ist und bleibt Veränderung.

Mindful Me

Das war es mit der kleinen Reihe zum Mindful Day und Mindful Leben. Dankbarkeit und Achtsamkeit sind der Schlüssel die kleinen und großen Momente, die kleinen und großen Erfolge und alles, was mich ausmacht, was ich erreicht habe, zu schätzen. Nicht immer nach dem „noch mehr“ zu streben, sondern zufrieden sein mit dem, was das Leben an Fülle bereits für mich bereitgehalten hat. Ohne der Vergangenheit nachzutrauern und mit der Zukunft zu hadern.

Ganz ehrlich: Ich bin auch nicht immer im „Hier und Jetzt“, ich habe auch schlechte Tage, aber ich habe gelernt auch an mich selbst zu denken und für mich zu sorgen, nicht mehr immer Everybody’s Darling sein zu wollen, sondern neugierig, offen, freundlich, echt, ehrlich und wertschätzend durchs Leben und auf andere zuzugehen. Ich kenne meine Stärken und Schwächen, bin bereit Kompromisse einzugehen, aber nicht nur,  bin in der Lage alte, überholte Verhaltensmuster und Denkweisen loszulassen und mir selbst treu zu sein.

Ich hoffe, Euch hat meine kleine Reihe zum Thema Mindfulness gefallen und Ihr habt vielleicht die ein oder andere eigene Erfahrung beizusteuern oder noch weitere Themen und Tipps parat. Ich freue mich, wie immer, über den Austausch mit Euch.

4 Comments

  1. Puh, da geht es heute ja sehr in die Tiefe. Ich finde, dass du vieles sehr gut aufzeigst und auch ansprichst. In vielem stimme ich dir zu, in einigem ein bisschen, manches kann ich mir (für mich) nicht vorstellen.
    Denn du hast Recht, jeder muss seinen Weg gehen oder eben manche Wege auch nicht.

    Meditation klappt bei mir mal besser, mal schlechter…

    Für sich selbst zu entscheiden kann schon nicht einfach sein, aber wenn ein Partner dazukommt, mit eigenen Emotionen, Gedanken und Vorlieben, dann ist sehr viel Fingerspitzengefühl gefragt, finde ich.
    Gerade bei den immer sogenannten ‚offenen‘ Beziehungen. Ist man wirklich offen? Denn es ist ja nicht nur das Paar, es kommen mindestens eine, wenn nicht zwei völlig unterschiedliche Personen dazu…
    Ist es dann noch offen? Halten sie sich alle an ‚offen‘?

    Ich wünsche dir von Herzen, dass du immer deinen dich erfüllenden Weg findest..

    Alles Liebe
    Nicole

    • Liebe Nicole,
      ich kann mir auch nicht alles vorstellen, aber ich kann alles ansprechen und ich glaube einfach, dass das Beziehungsmodell, wie „bei uns früher“, mit 16 jemanden kennenlernen und bis ans Lebensende zusammenbleiben, leider oder Gott sei Dank, überholt ist. (Ansichtssache). Ich bin irgendwann über den Instagram Account von @svenjaoerensn gestolpert und folge ihr nun schon eine Weile, finde sehr interessant, was sie zum Thema „offene Beziehung“ zu sagen hat bzw. wie sie das selbst angeht und lebt. Da gibt es viele Wenns und Abers, Stolpersteine, Eifersucht und, und, und. Und natürlich auch das Thema Reaktion, das wäre wohl für mich der Knackpunkt.😉
      Liebe Grüße und schönes Restwochenende
      Sigi

  2. Liebe Sigi,
    eine wirklich schöne Reihe, die du hier kreiert hast! Bei mir ist es auch so, dass Yoga und Meditation mir extrem helfen, nicht aus meiner Mitte zu fallen – das hat mir die letzte Woche wieder eindrücklich gezeigt. Da habe ich vier Tage lang nichts in Richtung Bewegung gemacht, also weder Sport noch Yoga noch Meditation oder irgendwas, weil ich nur arbeiten war und abends etwas gegessen habe und ins Bett gegangen bin. Das führte dann dazu, dass ich Mittwoch abend so drüber war und mein Kopf gar nicht mehr klar kam – totaler Overload. Also habe ich den Donnerstag ganz bewusst für Bewegung aller Art genutzt und merke, wie es mich einfach innerlich festigt und resilienter macht – den Körper wahrzunehmen und das, was er braucht. Und da bin ich bei Sex auch deiner Meinung, auch da geht es um die Wahrnehmung der eigenen Bedürfnisse. Hier einen Konsens zu finden mit dem Partner ist „Arbeit, Arbeit, Arbeit“ (wie Evja van Dampen aka Hape Kerkeling sagt – habe es die Tage wieder geguckt und fand es herrlich). Aber diese Arbeit lohnt sich, wenn beide daran interessiert sind, die Beziehung zu erhalten.
    Liebe Grüße!

    • Liebe Vanessa,
      das freut mich sehr, dass Dir die kleine Reihe gefallen hat und ich kann das vollkommen nachvollziehen mit Deiner Woche. Ich bin ja nicht die Sportliche, aber ich muss mich trotzdem jeden Tag bewegen, also Spazierengehen, sonst fehlt etwas. Und mit dem Sex, das hast Du klasse geschrieben und auch darüber hinaus würde ich sagen, ist jede Beziehung in ihren ganzen Facetten Arbeit, Arbeit, Arbeit, denn es treffen immer zwei Menschen mit meist unterschiedlichen Bedürfnissen aufeinander. Und ich bin bei Dir, wenn beide wollen, dann lohnt es sich. Und als nicht Fernsehschauer werde ich jetzt mal bei Hape Kerkeling reinschauen.
      Herzliche Grüße und hab eine Woche mit viel Zeit für Dich
      Sigi

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