Auf der Suche nach innerer Freiheit

Mutig, authentisch und selbstbewusst!

Die Suche nach der inneren Mitte fängt bei der Freiheit an, eine Reise voller Höhen und Tiefen, voller Selbsterkenntnis und Entwicklung. Letzte Woche hatte ich von der Suche nach der inneren Mitte gebloggt, ein Weg, den ich in 12 Themenbereiche aufgeteilt habe, und der erste davon war Freiheit. Schon einmal dazu gebloggt wird das Thema Freiheit heute neu aufgerollt.

Freiheit – ein so einfaches Wort, aber innerlich frei zu sein, ist alles andere als einfach. In meinem früheren Beitrag, den ich während der Corona-Pandemie schrieb, habe ich Freiheit in erster Linie über die Entbehrungen, die uns damals trafen, definiert.

Heute weiß ich, dass wahre Freiheit darin liegt, über mich und mein Leben selbst zu entscheiden, mich nicht zu verstellen, sondern authentisch zu sein und mich nicht nach anderen zu richten.

Jedes dieser Themen wird von einer Affirmation von Louise L. Hay unterstützt. Kennt und nutzt ihr Affirmationen? Sie sind Botschaften an uns selbst, die uns helfen, alte Denkmuster loszulassen und neue Verhaltensweisen zu entwickeln.

Die Affirmation von Louise L. Hay zu Freiheit war und ist:

Alles, was ich brauche, finde ich in mir selbst.

Und ich suchte lange bei anderen und bin immer noch nicht ganz frei davon, dass was ich brauche, von anderen abhängig zu machen.

Mir sagte kürzlich jemand, ich würde oft die Verantwortung übernehmen, auch wenn die Dinge und Situationen mich gar nicht direkt betreffen. Und er hatte so recht. Ich lade mir selbst zu viel auf, weil ich Perfektionistin bin und gar nicht gut darin bin, Aufgaben abzugeben.

Da kommt wieder Everybody‘s Darling durch. Ich versuche, es jedem und allen recht machen zu wollen, schreie immer gleich hier, während ich dabei selbst auf der Strecke bleibe. Aber zumindest weiß ich darum.

Ich habe erkannt, dass ich mich selbst zu sehr einschränke, aus Angst vor neuen Situationen und vor dem Scheitern. Dabei weiß ich, dass Scheitern keine Schande ist, es ist eine Chance, aus der ich lernen und mich weiterentwickeln kann.

Mit gelingt es ganz gut im Job, oder bei abstrakten Tätigkeiten, sind Menschen involviert tue ich mir schwerer.

Nach außen scheine ich sicherlich oft frei und stark, da verkörpere ich die emanzipierte Frau, die oft alleine auftritt, ihren Weg geht, auch wenn der Partner nicht mitzieht, die alleine an der Hotelbar sitzt und sich nicht im Zimmer versteckt, wenn sie alleine unterwegs ist.

Aber das kann man trainieren, das hat nicht ganz so viel mit innerer Freiheit zu tun.

Aber was dann? Ich habe gelernt, öfter „Nein“ zu sagen, mich auf mich selbst zu fokussieren, auf neue Menschen zuzugehen und habe ein neues Hobby angefangen. Aber ich merke auch, dass ich noch Ballast mit mir herumschleppe – unnötige Gedanken und Dinge, die meinen Blick auf das Wesentliche verstellen. Je mehr Ballast, desto mehr schränken wir uns ein.

Bei uns hatten sich heute Handwerker angesagt, ein Zimmer musste ausgeräumt werden, ich habe ausgeräumt, aufgeräumt und ausgemistet.

Es war ein sehr befreiendes Gefühl sich von einigen Sachen zu trennen. Wie toll muss das Gefühl erst sein, wenn man sich innerlich von negativen Gedanken, alten Glaubenssätzen und zu engen Grenzen befreit?

Es gibt keine Grenzen. Weder für Gedanken noch für Gefühle. Es ist die Angst, die immer Grenzen setzt.

Ingmar Bergman

Wir setzen uns Grenzen, weil wir Angst haben vor dem Unbekannten, Angst haben, die Komfortzone zu verlassen und vor dem Scheitern.

Ich habe mich von einigen alten Glaubenssätzen befreit und bin selbstbewusster geworden. Ich stehe zu meinen Ecken und Kanten und erlaube mir, mich auszuprobieren und auch mal zu scheitern. Doch ist Scheitern wirklich schlimmer, als sich irgendwann zu fragen, ob wir unser Leben nach unseren Vorstellungen gelebt haben?

Das Leben ist zu kurz, um sich in engen Grenzen zu verstecken.

Dazu gehört auch, meine Fehler, meine Schattenseiten, meine Unzulänglichkeiten zu erkennen, anzunehmen und zu akzeptieren, um mich von inneren Zwängen frei zu machen.

Ich wünsche mir mehr Raum für ein Leben ohne Druck und Zwang, ohne Tabus, ohne dauernde Rechtfertigung, ohne Ausreden, um ja niemanden zu verletzten.  Mit jedem Jahr werde ich mutiger und lasse mich nicht mehr davon abhalten, meinen Neigungen zu folgen und Neues zu probieren.

Ich möchte nicht länger nach der Fasson anderer leben, sondern frei sein. Früher habe ich mich oft zurückgehalten, um ja nicht aufzufallen.

Das wird einem ja quasi in die Wiege gelegt, „das macht man nicht“, „was sollen die Leute denken“. Auch heute werde ich immer noch von meiner Mutti für Aussagen und Bilder auf dem Blog gerügt: „Musste das denn wieder sein…“.

Ja, musste es, und das werte ich für mich als größten Fortschritt meine innere Freiheit zu finden. Und Mutti muss da, mit 80, leider durch. Heute liebe ich es, mich frei von Verpflichtungen zu fühlen und offen meine Meinung zu sagen.

Die Fotografie auf Seite des Models, mein neues Hobby, hat mir gezeigt, dass ich mich nicht verstecken muss. Ich stehe vor der Kamera, zeige mich authentisch und bis stolz drauf.

Und es gibt Fotos, für die ich mich aus meiner Komfortzone rausgewagt habe und zuerst große Unsicherheiten überwinden musste.

Ich meine Fotos mit mehr Haut und einem anderen Kontext. Sensual Fotografie. Die hat mir sehr geholfen, mich selbstbewusster und freier zu fühlen.

Es geht dabei nicht darum, andere zu provozieren, sondern um meine persönliche Entfaltung und Selbstausdruck.

Ach ja, und manchmal tanze ich auch auf dem Tisch – das Leben ist zu kurz, um immer nur auf dem Boden zu bleiben.

Alle Fotos im heutigen Beitrag wurden von Frank Hübner fotografiert. Bei Instagram zu finden unter Faces_of_Fox.

Die Suche nach innerer Freiheit ist eine Reise, die nie wirklich endet. Es gibt immer neue Herausforderungen und alte Gewohnheiten, die uns zurückhalten.

Doch wenn wir uns ehrlich mit uns selbst auseinandersetzen, uns erlauben, unsere Schwächen anzunehmen, und uns von alten Glaubenssätzen befreien, können wir Schritt für Schritt unsere innere Freiheit finden.

Innere Freiheit bedeutet nicht, dass wir alles ändern können, was uns im Leben widerfährt.

Es geht darum, wie wir darauf reagieren und wie wir uns selbst und unsere Entscheidungen wertschätzen.

Es braucht Willen und Disziplin, um nicht der Bequemlichkeit halber aufzugeben, um unsere Träume und Ziele zu verwirklichen oder ihnen näher zu kommen.

Eine einfache Übung, die mir hilft, mich frei zu fühlen, ist tiefes Ein- und Ausatmen mit weit ausgespreizten Armen. Am liebsten gleich nach dem Aufstehen auf dem Balkon. Es vermittelt mir das Gefühl, dass mir die ganze Welt offensteht, und erinnert mich daran, dass ich meine innere Freiheit selbst in der Hand habe.

Was ist mit euch? Wie denkt ihr über innere Freiheit? Ich lade euch ein, euch folgende Fragen ehrlich zu stellen und eure eigenen Antworten zu finden:

  • Wie reagierst Du auf Deine eigenen Schwächen oder Fehler?
  • Kannst Du über Dich selbst lachen?
  • Sagst Du Deine Meinung frei heraus?
  • Zeigst Du Deine Grenzen auf und sagst Du auch einmal „Nein“?
  • Was erlaubst du dir selbst?
  • Wo schränkst du dich ein?
  • Was hält dich innerlich gefangen?
  • Wo willst du künftig deine Energie und Zeit einsetzen?
  • Was erfüllt dich, gibt deinem Leben Sinn und Freude?

Die Reise zu innerer Freiheit mag herausfordernd sein, aber sie ist es wert. Lasst uns mutig sein, uns von alten Zwängen befreien und unsere innere Mitte finden – und vielleicht tanzen wir dann auch einmal zusammen auf dem Tisch.

6 Comments

  1. So witzig, liebe Sigi, bin heute mit diesen Armen so ausgebreitet einen Hügel runter gewandert. Und lese ein Buch über People Pleasing. Eines meiner ewigen Themen… Deine Fragen lass ich mir gut durch den Kopf gehen. Freiheit ist neben Liebe und Kreativität mein wichtigster Wert. Und muss in mir selber oft noch hart erkämpft werden. Aber wir sind auf einem guten Weg, glaub ich. Ganz liebe Grüße Ursula

    • Was für ein Zufall liebe Ursula. Und das freut mich, dass das so war. Deine anderen beiden Werte sind mir auch sehr wichtig. Liebe Grüße, Sigi

  2. Liebe Sigi, wenn ich lache, dann fühle ich mich frei. Lachen heißt für mich aber nicht nur lächeln, sondern herzhaft lachen. Ich mache seit über 10 Jahren Lachyoga. Ich kann von jetzt auf gleich lachen, ohne das mir jemand einen Witz erzählt hat oder etwas lustiges passiert ist. Die Menschen irritiert das und ich finde, dass sie gefangen sind in dieser Gesellschaft, die nicht vorsieht, dass zu jeder Gelegenheit gelacht wird. Ich sehe auch bei den Teilnehmerinnen in meinen Workshops, wie sie sich nach 90 Min verändert haben.
    Aber ansonsten arbeite ich auch immer wieder an meiner inneren Freiheit, vor allen Dingen Glaubenssätze umkehren. Deine Fragen werde ich mir mal ganz in Ruhe durch den Kopf gehen lassen.
    Liebe Grüße
    Gudrun

    • Liebe Gudrun, lachen hatte ich bei dem Gedanken an frei sein nicht auf der Liste, aber ich habe jetzt kurz darüber nachgedacht und ja, lachen befreit und lässt einen frei sein spüren. Danke für den Tipp. Was bei mir dazu geführt hat, dass es im Kopf gleich wieder weiterrattert, wie treffend du das gesagt hast „eine Gesellschaft, die nicht vorsieht, dass zu jeder Gelegenheit gelacht wird“. Ich kann es wahrscheinlich nicht so gut wie du, aber ich lache auch schon mal in Situationen, wo viele es für nicht angebracht halten. Lachen und Weinen liegen ja oft auch ganz nah beieinander. Das mit dem Lachyoga habe ich nun ja schon öfter bei dir gelesen, ich denke, ich muss mir das doch noch einmal genauer anschauen.
      Herzliche Grüße
      Sigi

  3. Toller Beitrag, spannendes & extrem wichtiges Thema aber vor allem klasse Bilder!

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